Reisevertrieb

Reisebüro startet Facebook-Kampagne

Das Team der Reisefundgrube und sein dringender Appell

Das Team der Reisefundgrube und sein dringender Appell. Foto: Reisefundgrube

Die vergangenen Wochen waren für Kurt Amslinger und sein Team der beiden Reisebüros Reisefundgrube in Nürnberg und Windsbach Stress pur. „Wir haben rund um die Uhr gearbeitet, haben Kunden aus aller Welt nach Deutschland zurückgeholt“, sagt Amslinger, der sich 1995 selbstständig machte. Die einen wollten in Thailand bleiben, die anderen seien nicht aus Botswana zurückgekommen. „Das war anstrengend und nervenaufreibend“, sagt der Reiseexperte. 

Mit einem Appell richten er und sein Team sich nun an die Kunden. „Trotz Corona helfen wir Euch. Bitte helft uns nach Corona. Bucht bei uns im Reisebüro“ ist auf bunt gestalteten Plakaten zu lesen, die die Mitarbeiter in die Kamera halten. Darunter das Motto #supportyourlocal. „Wir waren und sind in schweren Zeiten für unsere Kunden da und freuen uns, wenn sie auch für uns da sind“, erklärt Amslinger.

Das Reisegeschäft ist in seinen Büros, die er gemeinsam mit seiner Tochter führt, wie überall fast zum Erliegen gekommen. Die zwölf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen befinden sich in Kurzarbeit. Die Umbuchungsaktionen laufen zäh. Amslinger kämpft wie seine Kollegen um die Existenz. Doch aufzugeben, kommt für ihn nicht infrage. „Wir versuchen permanent, mit den Kunden in Kontakt zu bleiben, zum Beispiel mit einer solchen Aktion, die gerade in Facebook geteilt wird“, sagt er.

Darüber hinaus liest und hört er Nachrichten, informiert sich, wo er Hilfen erhalten kann. Und er kommuniziert, zum Beispiel mit den Vermietern, der Bank, dem Finanzamt sowie der Arbeitsagentur. Mit Erfolg: „Die Vermieter sind uns ein großes Stück entgegengekommen, auch das Kurzarbeitergeld fließt“, sagt er. Zudem habe er die Körperschaftsvorauszahlung zurückerhalten und die Gewerbesteuer auf Null gesetzt. Die Marketing-Maßnahmen konnte er ebenfalls für mehrere Monate unterbrechen.

„Man muss am Ball bleiben, um etwas zu bewirken und auch schwierige Zeiten zu überstehen“, sagt der Geschäftsführer. Und da gilt es, auch mal außergewöhnliche Wege zu gehen: Da alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Kurzarbeit einverstanden sein müssen, unterschrieb eine Kollegin die Einverständniserklärung kurzerhand in ihrem Urlaub in Thailand und schickte sie per Mail zurück.

Amslinger und sein Team sind nicht die Einzigen, die Aktionen gestartet haben, um die Krise zu überstehen. Haben auch Sie eine gute Idee, schreiben Sie an u.fiedler(at)touristik-aktuell.de.

Ute Fiedler
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