Reisevertrieb

Gutschein-Lösung: Keine positiven Signale der EU

Die EU-Kommission sieht die Gutschein-Lösung skeptisch. Foto: istockphoto/artJazz

Die EU-Kommission sieht die Gutschein-Lösung skeptisch. Foto: istockphoto/artJazz

Kommt die Gutschein-Lösung für abgesagte Urlaubsreisen und Flug-Tickets in Deutschland? Laut Informationen eines Bundestagsabgeordneten sei auch „nach weiterer Prüfung im Kanzleramt die Gutschein-Lösung nur mit der Zustimmung der EU-Kommission machbar“. Diese steht weiterhin aus. Und die Signale aus Brüssel sind alles andere als positiv.

Am Wochenende hatte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einmal mehr skeptisch gegenüber dem Vorhaben geäußert. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ sagte sie: „Europaweit haben die Menschen rein rechtlich die Wahl, ob sie das Geld oder einen Gutschein wollen.“

Von der Leyen appellierte jedoch an die Kunden, wenn möglich, auf eine Auszahlung des Reisepreises zu verzichten. „In dieser Krise ist die Solidarität aller gefragt. Wem es finanziell möglich ist, der sollte nicht auf Geld bestehen, sondern mit Gutscheinen helfen, dass Reiseunternehmen diese schwierigen Wochen überbrücken können." Die Ansprüche der Kunden sollten dabei aber abgesichert bleiben.

Auch der Bundestagsabgeordnete wies darauf hin, dass die EU-Länder, die die Gutschein-Lösung bereits anwendeten, sich rechtswidrig verhielten. „Die Regelung in Ländern wie Frankreich, Belgien und Italien könnte dort noch kippen“, so der Politiker. Von Verbraucherseite, einigen Verbänden und Reisebüros in Deutschland gibt es ebenfalls harsche Kritik an der Gutschein-Lösung. „Die Alternative wäre aber eine Insolvenzwelle bei den Reiseveranstaltern“, sagte der Abgeordnete.

Einige Veranstalter wie Alltours, Wikinger und Schauinsland-Reisen haben bereits begonnen, den Reisepreis zurück zu zahlen. Hier lesen Sie ein Pro und Contra zum Thema Gutscheine.

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