Reisevertrieb

Reisebüros-Demos: So geht der Protest weiter

Die Demos der Reisebüros werden auch im Mai fortgesetzt – hier ein Foto von der Aktion am vergangenen Mittwoch in Schweinfurt

Die Demos der Reisebüros werden auch im Mai fortgesetzt – hier ein Foto von der Aktion am vergangenen Mittwoch in Schweinfurt. Foto: privat

Am kommenden Mittwoch gehen erneut Reiseverkäufer auf die Straße, um die Politik wachzurütteln: Diesmal wird in vielen Orten protestiert, die am 29. April noch keine Demonstration veranstaltet haben. Aber auch Städte wie etwa Dortmund oder Ludwigshafen sind erneut dabei. Angemeldet sind Demonstrationen unter anderem in Karlsruhe, Ilmenau, Bremen, Oldenburg, Bonn, Lörrach, Villingen-Schwenningen, Augsburg und Gera.

Doch damit nicht genug: Am 13. Mai wird erneut bundesweit demonstriert. Dann wird wieder in vielen deutschen Städten auf die missliche Lage der Touristik aufmerksam gemacht, etwa in Berlin, Leipzig und München. Bislang sind an diesem Tag Demonstrationen in 21 Städten angemeldet.

Finanzielle Soforthilfe gefordert
Marion Tibursky, Reisebüro-Inhaberin von Tele Tour Reisen in Berlin und Mitbegründerin der Facebook-Gruppe „Vorbereitung bundesweite Demos Reisebüros“ hebt im Gespräch mit touristik aktuell erneut das Anliegen der Reiseverkäufer hervor: „Wir fordern eine finanzielle Soforthilfe. Denn das Geschäft geht uns gerade verloren.“ Viele Reisebüros hätten finanzielle Einbußen, die bis in die Millionen gehen. Und ein Ende der katastrophalen Situation ist aufgrund der weltweiten Reisewarnung nicht in Sicht: „Derzeit haben wir keine Perspektive“, meint Tibursky.

Am 29. April gab es mit den ersten bundesweiten Reisebüro-Demos eine bislang beispielslose Aktion, die auch Tibursky begeisterte: „Das Ganze hat eine unglaubliche Entwicklung genommen. Zuerst waren nur Erfurt und Berlin dabei und dann ging es blitzschnell.“ Nach Ansicht der Reisebüro-Inhaberin sei es für den Counter aber auch an der Zeit gewesen, „Gesicht zu zeigen.“ „Viele Reisebüros haben mitgezogen und ziehen auch weiter mit“, ist sich Tibursky sicher.

Auto- und Bus-Korso durch Berlin
Am 13. Mai ist unter anderem in Berlin Spektakuläres geplant: Die Organisatoren haben eine Demonstration vor dem Brandenburger Tor angemeldet. Bislang ist die Demo auf 50 Teilnehmer beschränkt. Eventuell wird diese Beschränkung in den nächsten Tagen jedoch gelockert, dann könnte sich die Zahl der Demonstrierenden noch erhöhen. Zudem soll ein Pkw- und Bus-Korso durch die Bundeshauptstadt für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen.

Am 14. Mai folgt dann eine europaweite Großdemonstration der Busreiseveranstalter. Treffpunkt für die deutschen Teilnehmer ist ebenfalls das Brandenburger Tor in Berlin.

Dass der sich öfters zerstrittene Counter einmal so einig zeigen würde, hat viele in der Branche überrascht – nicht zuletzt Tibursky. Zuspruch und Aktionswille reißen aktuell nicht ab. Die Facebook-Gruppe „Vorbereitung bundesweite Demos Reisebüros“ wächst laut Tibursky stündlich und verzeichnet mittlerweile mehr als 7.000 Mitglieder, die sich regelmäßig über neue Aktivitäten und Pläne austauschen.

touristik aktuell wird auch am kommenden Demo-Mittwoch wieder ausführlich über die Demonstrationen berichten. Falls Sie Fotos auf den Demonstrationen machen, schicken Sie diese bitte an a.huebner(at)touristik-aktuell.de.

Arne Hübner
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