Reisevertrieb

Reisebüros: Mega-Demos am Mittwoch

Der Protest geht weiter! In den vergangnenen Wochen wurde bereits demonstriert - wie hier in Schweinfurt

Der Protest geht weiter! In den vergangnenen Wochen wurde bereits demonstriert - wie hier in Schweinfurt. Foto: privat

So werden die Autos auf dem Auto-Corso durch Berlin geschmückt

So werden die Autos auf dem Auto-Corso durch Berlin geschmückt. Grafik: privat

Am Mittwoch, den 13. Mai, soll es zur bislang größten Demonstration der Touristik in Deutschland kommen. Dies kündigt der Verein Dresdner Reisebüros an, der erneut in der sächsischen Landeshauptstadt protestieren will. Ab 10 Uhr demonstrieren Touristiker, darunter viele Reiseverkäufer und Busreiseveranstalter, auf dem Altmarkt. Ihre Forderung ist bekannt: sofortige und nicht rückzahlbare Finanzhilfen vom Bund und Land.

Demos zu Fuß, im Auto und Bus

In Berlin wird es auch wieder Proteste geben. Dort rollen am Mittwoch ab 12.30 Uhr zeitgleich 50 Autos und 50 Omnibusse in Schrittgeschwindigkeit über die Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor, wo 50 Touristiker bereits protestieren. Die Demonstranten im Auto-Corso reisen aus ganz Deutschland an. Mit dabei sind Reiseverkäufer aus Kiel, Meißen, Neuwied, Mönchengladbach, Balingen, Dortmuns oder auch Apolda. Zu ihnen zählt auch Anett Herrmann von KM Reisen aus Dresden. Die Autos werden während der Demo mit riesigen Bannern und Fahnen verziert sein. Darauf sind unter anderem Aufrufe wie „Rettet die Reisebüros“ oder „Weitere Soforthilfe für Reisebüros“ zu lesen (siehe Foto). Die Kosten für die Demo-Materialien des Auto-Corso übernimmt die Reisebüro-Allianz QTA.

Um auf die Misere weiter Aufmerksamkeit zu machen und die Politik endlich zum Handeln zu bewegen, zieht die Touristik einmal mehr auf die Straßen. Bislang sind Demonstrationen in folgenden Städten für Mittwoch angemeldet: Potsdam, Dresden, Hamburg, München, Berlin, Stuttgart, Zwickau, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Köln, Schwerin, Dortmund, Halle, Cottbus, Koblenz, Kempten, Oldenburg, Münster, Heidelberg, Hannover, Oberhausen, Gelsenkirchen, Kamp-Lintfort, Lüneburg, Bremen, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Schweinfurt, Bamberg, Wiesbaden, Gera, Kaiserslautern, Freiburg, Mainz, Nürnberg, Saarbrücken, Gießen, Heinsberg, Leipzig und Kassel.

Die Branche fordert umgehend Finanzhilfen

Die Touristik leidet weiter. „Wir brauchen umgehend Finanzhilfen, unsere Existenzen müssen gesichert werden“, sagt Thomas Oczadly vom TUI Reisecenter und Vorstand des Vereins Dresdner Reisebüros e.V. In der gesamten Touristik spitze sich die Lage höchst dramatisch zu. Laut Oczadly werden viele Reisebüros - und veranstalter, Omnibusbetriebe und auch Reiseleiter unverschuldet in die Pleite getrieben, wenn nicht umgehend Hilfe komme.

Die Sorge in den Agenturen ist riesig. Lutz-Peter Schöne vom gleichnamigen Reisebüro mit sieben Filialen in Dresden meint: „In der gegenwärtigen Situation kommt es für die Reisebüros faktisch zu 100 Prozent Umsatzverlusten, Rückzahlungen des Verdienstes durch massenhafte Stornierungen von Reisen sowie nichtbezahlter Arbeit zur Abwicklung der Stornierungen und Umbuchungen.“

Auch etliche Veranstalter sind betroffen. Jörg Ehrlich, Geschäftsführer von Diamir Erlebnisreisen, schildert die Situation folgendermaßen: „Mit meinen 140 Mitarbeitern und einem Umsatzverlust von zehn Millionen Euro stehe ich als einstmalig gesundes Unternehmen mit dem Rücken an der Wand.“

touristik aktuell wird am 13. Mai wie gewohnt berichten. Falls Sie vor Ort Bilder machen oder an uns direkt berichten möchten, wenden Sie sich an u.fiedler(at)touristik-aktuell.de.

 
Von Arne Hübner
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