Reisevertrieb

Reisebüro-Demos: So geht es weiter

Die Proteste sollen nun auch in den „Wohnzimmern“ der Politiker stattfinden, fordert Rainer Maertens. Foto: Reisekult Schweinfurt

Die Proteste sollen nun auch in den „Wohnzimmern“ der Politiker stattfinden, fordert Rainer Maertens. Foto: Reisekult Schweinfurt

Während die bundesweiten Reisebüro-Demonstrationen am kommenden Mittwoch fortgesetzt werden sollen, will Agenturchef Rainer Maertens aus Dresden den Protest von der Straße auch ins „Wohnzimmer“ der Politiker bringen. „Die Großen handeln Deals persönlich mit der Kanzlerin aus, die Kleinen überzeugen die Parlamentsbasis der CDU/CSU und SPD“, sagt er.

Kurzerhand hat sich der Reiseprofi an den CDU-Bundestagsabgeordneten seines Wahlkreises, Andreas Lämmel, gewandt, wenig später hatte er eine Terminzusage. „Zunächst habe ich in seinem Büro angerufen und dem Büroleiter mein Anliegen geschildert. Dann habe ich das alles noch einmal schriftlich festgehalten und an das Büro geschickt“, schildert Maertens sein Vorgehen. Das Gespräch soll aus Termingründen bereits am nächsten Dienstag stattfinden.

Maertens plant, zusammen mit einem Busreiseunternehmer, einem Vertreter eines Reiseveranstalters und einem einer Incoming-Agentur vorzusprechen. „Wir Dresdner wollen, dass die Touristik-Branche gesamtheitlich gehört wird. Wir sitzen ja alle im einem Boot.“

Ziel des Gespräches ist, den Politiker als Vermittler zu gewinnen. „Wir möchten ihn zur Unterstützung der ,Branche 0‘ bei Bundesminister Scholz und Bundesminister Altmaier gewinnen“, sagt Maertens. Die Forderungen seien klar formuliert: „Wir benötigen dringend weitere finanzielle Soforthilfen. Darüber hinaus müssen die KfW-Schnellkredite auch für Unternehmen mit unter zehn Mitarbeitern geöffnet werden.“

Maertens fordert alle Kollegen bundesweit auf, es ihm gleichzutun und Gesprächstermine auszumachen. „Möglichst alle der knapp 400 Abgeordneten der Regierungsparteien sollten gleichzeitig besucht werden“, sagt er. Welcher Politiker für welchen Wahlkreis zuständig ist, ist hier zu sehen.

Der Druck auf die Politik müsse weiter erhöht werden. Demonstrationen allein reichten nicht aus. „Wir müssen das persönliche Gespräch suchen, um so bis nach Berlin vorzudringen. Wir machen nun unseren eigenen kleinen Tourismus-Gipfel“, gibt sich Maertens kämpferisch.