Reisevertrieb

DRV: Kritik an Gutschein-Lösung der Politik

DRV-Präsident Norbert Fiebig fordert einen Kreditfonds für Reisebüros und Veranstalter

DRV-Präsident Norbert Fiebig fordert einen Kreditfonds für Reisebüros und Veranstalter. Foto: DRV

Der Branchenverband DRV übt deutlich Kritik an der Gutschein-Lösung der Bundesregierung. Heute hatte das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz die Eckpunkte zur freiwilligen Gutschein-Lösung vorgestellt (mehr dazu hier).

Der DRV ist damit nicht zufrieden. Präsident Norbert Fiebig kommentiert: „Der Beschluss des Kabinetts täuscht eine Tatkraft der Bundesregierung vor, die in der Realität nicht vorhanden ist.“ Er spricht von einer Scheinlösung, die die Probleme der Reisewirtschaft nicht löse. Denn Gutscheine hätten eine nur geringe Akzeptanz.

Laut Fiebig müssen Reiseveranstalter daher weiterhin an den Großteil ihrer Kunden Geld rückerstatten. Und dieses Geld sei schlicht nicht vorhanden. Die Kassen der Reiseveranstalter seien leer. „Wir reden hier über ein Volumen von sechs Milliarden Euro“, sagt Fiebig. Nach Ansicht des DRV-Präsidenten ziehen die Stornierungen auch den Reisebüros den Boden unter den Füßen weg.

Fiebig findet klare Worte: „Seit Wochen fordern wir die Politik auf, etwas gegen diese existenzbedrohenden Liquiditätsengpässe zu tun. Die Bundesregierung scheint völlig ohne Plan.“ Man werde von einer Warteschleife in die nächste geschickt. So seien Insolvenzen und der Verlust von vielen Arbeitsplätzen vorprogrammiert.

Deshalb fordert der DRV erneut, dass die freiwilligen Gutscheine um einen Kreditfonds ergänzt werden soll. Damit könnten Reisebüros die Rückzahlungen der Provisionen für storniere Reisen finanzieren und die Veranstalter die Rückzahlungsforderungen der Kunden bedienen. Nur so können die Liquidität der Unternehmen gesichert werden.

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