Reisevertrieb

DRV: 140 Millionen Euro monatlich für Reisebüros

Die touristischen Verbände fordern schnelle finanzielle Hilfen für Reisebüros

Die touristischen Verbände fordern schnelle finanzielle Hilfen für Reisebüros. Foto: moerschy/pixabay

Vertreter verschiedener Verbände weisen auf der öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Tourismus des Deutschen Bundestages zum Thema „Zukunft der Reisewirtschaft“ auf die prekäre Lage der Reisebranche hin.

Neben Dirk Inger, dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reiseverbandes (DRV), machen auch Anke Budde (ASR), Michael Buller (VIR), Benedikt Esser (RDA), Marija Linnhoff (VUSR), Michael Rabe (BTW) und Norbert Kunz (DTV) ihre Forderungen geltend.

Für Reisebüros und Reiseveranstalter fordert der DRV ein umfassendes Hilfspaket vom Staat. Bisher habe man es, was die Rettung des touristischen Mittelstandes angehe, mit „unterlassener politischer Hilfeleistung zu tun“, so Hauptgeschäftsführer Inger. Die deutsche Reisewirtschaft benötige sowohl einen Corona-Überbrückungszuschuss als auch einen staatlich abgesicherten Rückzahlungsfonds für Kundengelder.

So müsse den Reisebüros mit direkten Zahlungen von 140 Millionen Euro pro Monat direkt geholfen werden – und zwar so lange, wie die Krise ein normales Geschäft verhindere. Weiterhin sei ein staatlicher „Wiederanlaufkredit“ für Reisebüros in Höhe von etwa 500 Millionen Euro nötig. „Der Verdienst der Reisebüros muss wieder zurückgegeben werden, neue Einnahmen fehlen. Die Kasse ist leer, Reisebüros arbeiten für Null und stehen vor dem Ruin“, so Inger.

Was die Reiseveranstalter angeht, fordert der DRV eine Direktzahlung von 120 Millionen Euro pro Monat. Neben den großen touristischen Playern, denen richtigerweise bereits geholfen wurde, dürfe die Politik den touristischen Mittelstand aus kleineren Veranstaltern und Reisebüros nicht vergessen: „Das ist das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Wenn hier nicht endlich geholfen wird, schlägt das Herz nicht mehr.“

In Sachen Kundengelder schlägt der DRV einen staatlich garantierten Rückzahlungsfonds für bereits angezahlte Pauschalreisen vor. Aus diesem sollen Reiseveranstalter einen Kredit über die Höhe einer Anzahlung für eine Pauschalreise erhalten, sollte der Kunde im Falle einer Stornierung keinen Gutschein akzeptieren. So sollen die Veranstalter liquide bleiben und die Kunden dennoch ihr Geld zurückerhalten.

Aus dem gleichen Topf soll auch Reisebüros ein Kredit über die Höhe der Provisionsrückgaben an die Veranstalter zugänglich sein.

 
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