Reisevertrieb

T-Day in Berlin: Tausende Touristiker demonstrieren

Ab 12 Uhr starten die Demos

Ab 12 Uhr starten die Demos. Foto: ta

Hupende Busse, Touristiker mit Plakaten, Koffern und Reiseutensilien, bunte Luftballons – mehr als 1.000 Reiseprofis aus ganz Deutschland setzen heute unter anderem beim sogenannten T-Day in Berlin ein gemeinsames Zeichen. Sie fordern unter anderem einen Rettungsschirm und nicht rückzahlbare Beihilfen, denn vielen steht das Wasser bis zum Hals.

Thomas Felbier und seine Frau Eva sind aus dem 550 Kilometer entfernten Schrobenhausen in Bayern in die Bundeshauptstadt gefahren. „Wir müssen zusammenhalten und Flagge zeigen“, sagt der Touristiker. Mehr als hunderttausend Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel, mehr als 4.000 Busunternehmen seien in ihrer Existenz bedroht.

Auch Felbier, Sohn eines der drei Inhaber, fürchtet um sein Unternehmen, das seit 1947 existiert und  zu dem unter anderem fünf Reisebüros gehören. „Es muss etwas passieren“, sagt er. Und zwar möglichst schnell.

Felbier steuert einen der Reisebusse durch Berlin, die in mehreren Korsos auf den Straßen rollen. „Bundestag ohne Reisebus ist wie Parlament ohne Besucher!“, „Kultur ohne Reisebus ist wie Künstler ohne Publikum!“, „Wir wollen reisen – nicht stehen“ und „Honk for hope“, steht unter anderem auf den Fahrzeugen.

Während die Busse kreuz und quer durch Berlin fahren, stehen rund 1.000 Reisebüro-Mitarbeiter und Kollegen von Veranstaltern, Technikanbietern und Co. an mehreren prominenten Plätzen.

Jennifer Thies von Holiday Profis aus Merzig-Schwemlingen im Saarland ist mit mehreren Kollegen angereist. „Wir sind optimistisch, dass wir heute auch bundesweit Gehör finden“, sagt sie. Im Saarland hätten die Demonstrationen und Gespräche bereits einiges bewirkt. „Jetzt müssen wir weiter kämpfen.“

Thies versucht positiv zu bleiben. Das gelinge nicht immer. „Die Situation gerade ist wie eine Berg- und Talfahrt“, erklärt sie. Die Stimmung schwanke. Gerade an diesem Tag seien viele sehr emotional, „vor allem, wenn man sieht, wie groß der Zusammenhalt ist. Die Krise hat uns schon zusammengeschweißt“.

Thies freut sich, dass auch viele Veranstalter wie FTI vor Ort sind und Gesicht zeigen. „Wir hätten uns aber auch gefreut, wenn zum Beispiel TUI uns unterstützen würde.“

Zahlreiche Politiker haben ihr Kommen angekündigt. Unter anderem will der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß am Brandenburger Tor sprechen. Auch Roman Müller-Böhm (FDP) wird bei den Demonstrationen vorbeischauen, bevor er am Nachmittag an einer Sitzung des Tourismusausschusses teilnimmt.

Fotos der Aktionen werden wir auf unserer Facebook-Seite veröffentlichen. Sie können uns gerne Ihre Bilder an u.fiedler(at)touristik-aktuell.de schicken.