Reisevertrieb

Corona-Krise: Hilfe für Reisebüros

Nach langen Beratungen hat die Bundesregierung ein 130 Millionen schweres Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht

Nach langen Beratungen hat die Bundesregierung ein 130 Millionen schweres Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht. Foto: mg

Nach langen Beratungen hat sich die schwarz-rote Koalition im Kanzleramt in Berlin am Mittwochabend auf ein 130 Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket geeinigt. In diesem sind auch Reisebüros berücksichtigt, die unter Punkt 13 des Papiers explizit aufgeführt werden. Sie sollen im Zuge einer sogenannten Überbrückungshilfe für die Monate Juni bis August eine Erstattung der Betriebskosten erhalten.

Beantragen können die Hilfen kleine und mittelständische Unternehmen, deren Umsätze im Zuge der Corona-Krise um mindestens 60 Prozent gegenüber April und Mai 2019 eingebrochen sind und deren Umsatzrückgänge in den Monaten Juni bis August 2020 bei mindestens 50 Prozent liegen. Wer sein Unternehmen nach April 2019 gegründet hat, muss die Monate November und Dezember 2019 als Vergleichszahlen heranziehen.

Bei Unternehmen bis zu fünf Beschäftigten soll der Erstattungsbetrag 9.000 Euro, bei Unternehmen bis zehn Beschäftigten 15.000 Euro betragen. Bitter aus Sicht der Reisebüros: Der Betrag kann nur in begründeten Ausnahmefällen" höher ausfallen, heißt es in dem Papier. Bitter deshalb, weil der gesamte Reisevertrieb eine begründete Ausnahme" ist und stärker unter der Krise leidet als andere Branchen.

Positiv ist: Im Rahmen der Überbrückungshilfen wird Reisebüros je nach Umsatzrückgang ein Teil der Betriebskosten erstattet: Liegt der Umsatzrückgang bei mindestens 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat werden bis zu 50 Prozent erstattet, liegt der Umsatzrückgang bei mehr als 70 Prozent können bis zu 80 Prozent der Betriebskosten erstattet werden.

Die geltend gemachten Umsatzrückgänge und fixen Betriebskosten müssen durch einen Steuerberater oder einen Wirtschaftsprüfer überprüft und bestätigt werden. Ein Antrag kann bis zum 31. August 2020 eingereicht werden.

Kurz nach Bekanntwerden der Eckpunkte meldeten sich zahlreiche Reisebüro-Mitarbeiter in den sozialen Medien zu Wort. Viele machten ihrer Enttäuschung Luft, die Hilfen seien „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“ und würden nicht ausreichen. Man fühle sich noch immer von der Regierung missverstanden. Zudem seien viele Punkte noch unklar oder schlichtweg nicht beachtet.

 
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