Reisevertrieb

Solamento: Große Nachfrage nach mobilem Modell

Solamento-Chef Sascha Nitsche

Solamento-Chef Sascha Nitsche. Foto: Solamento

Mehr als 40 neue Reiseberater hat der Spezialist für mobilen Vertrieb in den vergangenen acht Wochen unter Vertrag genommen. Wie Solamento-Chef Sascha Nitsche mitteilt, sei somit ein „theoretisches Umsatzpotenzial von rund 15 Millionen Euro“ hinzugewonnen worden. „Wann sich dieses jedoch auszahlt, bleibt unter den aktuellen Bedingungen offen“, sagt Nitsche.  

Nitsche freut sich über die hohe Nachfrage nach dem flexiblen Geschäftsmodell. „Der Trend ist schnell erklärbar, da die Reisebüro-Betreiber zur Kostensenkung gezwungen sind oder auch Filialbüros, wie zuletzt bei Galeria Reisen, neue Wege einschlagen müssen.“ Besonders positiv zu bewerten sind aus Nitsches Sicht die Erreichbarkeit der Agenturbetreuung und der schnelle digitale Support. 

Da sich der Vertrieb nur langsam erholen wird, hat sich der Spezialist neu aufgestellt: Ein neuer strategischer Ankerpunkt soll der eigene Veranstalter Solaselect Travel sein. Zukünftig sollen über diesen hochwertige und dynamische Reisen paketiert werden, erläutert Nitsche. „Dadurch, dass wir das inhouse machen, haben wir mehr Kontrolle über die Qualität, können direkt selbst Abhilfe schaffen und den Kunden im Sinne des Vertriebs kontaktieren.“ Hausgemacht erscheine ihm, so Nitsche, gerade in unsicheren Zeiten als ein alternatives Mittel. „Wer weiß denn jetzt, wer nächstes Jahr noch da ist?“ 

Für die Zukunft müsse sich darüber hinaus einiges ändern, fordert der Solamento-Chef. Die Zahlungsziele gegenüber den Leistungsträgern müssen ihm zufolge neu geregelt und die Endverbraucher in die Pflicht genommen werden, sich an möglichen Kosten in Form einer nicht erstattbaren Gebühr zu beteiligen. „Nur so können Reiseveranstalter in Krisenzeiten entstandene Midoffice- und Technikkosten bezahlen“, erläutert er.

Darüber hinaus kritisiert Nitsche, dass die Branche „schnellstmöglich alte Systeme hochfährt, ohne ein Fazit aus dem bisherigen Desaster zu ziehen und eine neue Ausrichtung zu definieren“. Dies sei eine verpasste Chance. Nitsche kritisiert unter anderem die Preispolitik. Reisen müsse wertig, nachhaltig und sicher sein. „Aber dieses nahezu umsonst Arbeiten muss aufhören“, fordert Nitsche. Das gehe jedoch nur, wenn alle Beteiligten anfangen, damit aufzuhören, „aus der Branche ein Samaritertum zu machen. Das Verramschen von einem wundervollen Produkt muss aufhören“, so Nitsche. 
 

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