Reisevertrieb

Rettet die Reisebüros: Offener Brief an die Regierung

Mit Demos – hier in Wiesbaden – hatten sich Reisebüros bereits Gehör verschafft. Foto: ck

Mit Demos – hier in Wiesbaden – hatten sich Reisebüros bereits Gehör verschafft. Foto: ck

Die von der Bundesregierung angekündigte Abkehr von pauschalen Reisewarnungen greift zu kurz, meint das Aktionsbündnis „Vorbereitung bundesweite Demos Reisebüros“. Und fordert in einem offenen Brief künftig „gezielte und punktuelle“ Reisewarnungen.

Das Schreiben, das von den Mitinitiatoren des Aktionsbündnisses, Anke Mingerzahn, Petra Dyk und Michael Draeger unterzeichnet ist, ist an Außenminister Heiko Maas und Gesundheitsminister Jens Spahn gerichtet. Darin heißt es: Pauschale Reisewarnungen schadeten der Touristik als „großem Wirtschaftsfaktor“. „Und wir brauchen eine Arbeitsgrundlage für die Zukunft.“ Wenn zum Beispiel auf dem Sinai in Ägypten die Zahl der Corona-Infektionen steige, sei dies kein Grund, Ägypten komplett zu schließen, so das Bündnis.

Zudem bitten die Unterzeichner Außenminister Maas, seine Aussage nicht zu wiederholen, dass Reisende im Notfall nicht mehr zurückgeholt würden. Im Rahmen einer Pauschalreise hätten Reisende eine Rückholgarantie durch den jeweiligen Reiseveranstalter, stellen die Touristiker klar.

Die Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Spahn zum Thema Urlaub bringen die Initiative nach eigener Aussage „auf die Barrikaden“: „Sie bitten die Bundesbürger darum, in Deutschland Urlaub zu machen und nicht ins Ausland zu reisen. Wo möchten Sie denn in den Ferien in unserem Land alle Touristen unterbringen?“, so ihre Frage an den Politiker. Schließlich sei laut Corona-Hygieneanweisungen eine volle Auslastung der Kapazitäten untersagt. „Zudem sind die Preise innerdeutsch extrem hoch und die Hotels weitestgehend ausgebucht.“

Dies alles sei kontraproduktiv, kritisiert das Aktionsbündnis. Weitere Demonstrationen sind wohl in Vorbereitung.