Reisevertrieb

LCC und Best Reisen: Offener Brief an Altmaier

Die von starken Unternehmern geprägten Reisebüro-Organisationen LCC und Best-Reisen haben einen gemeinsamen Offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf den Weg gebracht. Darin geht es um die Ausgestaltung der zweiten Stufe der Beihilfen für Reisebüros sowie um rückwirkende Anpassungen der Hilfspakete. 

Die Botschaft: Das Geschäft liegt weiter nahezu vollständig am Boden. Und die aktuellen Überbrückungsgelder seien zwar eine große Hilfe, würden aber auch zeigen, dass die Hilfspakete „eine erhebliche Schieflage“ hätten. Betroffen seien vor allem große Reisebüros.  

Wörtlich heißt es: „Während die finanziellen Unterstützungsleistungen für das durchschnittliche Reisebüro mit nur wenigen Mitarbeitern und rund zwei Millionen Euro Umsatz durchaus geeignet sind, sind sie für größere Betriebseinheiten wie bei LCC und Best-Reisen mit bis zu 100 Mitarbeitern und bis zu 100 Millionen Euro Umsatz viel zu gering.“ Die wegfallenden Erträge könnten damit nicht kompensiert und die Fixkosten „nicht mal annähernd“ gedeckt werden. Das Ergebnis seien erste Insolvenzen und anstehende Liquidationen. 

Die konkreten Vorschläge der beiden Reisebüro-Organisationen:

  • Wegfall der Kappung von Überbrückungshilfen bei 50.000 Euro im Monat rückwirkend ab Juni 2020 
  • Verlängerung der Zahlung von Überbrückungshilfen bis mindestens Februar 2021 
  • Anrechnung von bis zu 100 Prozent der Fixkosten 
  • Erhöhung der Personalkostenanteile von 10 auf 50 Prozent 
  • Berücksichtigung des Corona-bedingten Wegfalls von Margen, Provisionen und Service-Entgelten unabhängig vom Buchungszeitpunkt 
  • Einbeziehung ausbleibender Entgelte aus der Vermittlung von Geschäftsreisen ab dem 1. April 2020, die bislang überhaupt keine Berücksichtigung fanden. 

Die LCC-Kette und die Kooperation Best-Reisen gehören mit insgesamt 1.000 mittelständischen Unternehmen, 4.400 Mitarbeitern und einem Umsatz von über vier Milliarden Euro in normalen Touristikjahren zu den größten Reisebüro-Organisationen in Deutschland.