Reisevertrieb

Best-Reisen: Ergebnisse des Taskforce-Plans

Kämpferisch: Best-Reisen-Vorstand Cornelius Meyer. Foto: ah

Kämpferisch: Best-Reisen-Vorstand Cornelius Meyer. Foto: ah

Gut zwei Wochen nach ihrem Vorschlag, Reisebüros könnten als Taskforce die Gesundheitsämter bei der Pandemie-Bekämpfung unterstützen, zieht die Reisebüro-Kooperation Best-Reisen ein erstes Fazit. Wichtigste Erkenntnis sei, dass die Idee bundesweit bei Reisebüros, in den Medien und in der Bevölkerung auf eine breite Zustimmung stoße. Allerdings, so die Kooperation, könne eine solche Taskforce nicht durch den Verwaltungsakt eines Bundesministeriums entstehen, sondern die Reisebüros müssen sich dezentral bei den lokalen Gesundheitsämtern bewerben.

Das ist auch die Essenz eines Antwortschreibens, mit dem Bundesgesundheitsminister Spahn auf den Vorschlag reagierte. Sein Referat habe Best-Reisen darauf hingewiesen, „dass für den Vollzug des Infektionsschutzgesetzes und damit auch für die Risikobewertung die Bundesländer sowie ihre Kommunen und Städte verantwortlich sind“. Spahn empfiehlt daher, sich gegebenenfalls mit dem Anliegen an die zuständige Stelle zu wenden.

Nach Angaben von Best-Reisen haben in den vergangenen 14 Tagen viele Mitgliedsbüros den Musterbrief, den die Kooperation hier zur Verfügung gestellt hat, für Bewerbungen bei ihren Gesundheitsämtern genutzt.

Unterschiedliche Reaktionen

Die Reaktionen darauf seien sehr unterschiedlich, wie die Kooperation erläutert: Von einer Reihe von Ämtern kamen Absagen. Dabei wird unter anderem darauf verwiesen, dass Kontaktverfolgung eine hoheitliche Aufgabe sei, die nicht an Privatpersonen vergeben werden dürfe. An anderer Stelle werden medizinische Kenntnisse vorausgesetzt oder wird der Aufwand zur Einarbeitung als zu groß angesehen. Weiterhin werden Bedenken geäußert, dass die Kurzarbeit der Reisebüro-Mitarbeiter jederzeit enden könne.

Andere Gesundheitsämter – darunter die der Städte Hamburg und Stuttgart – ließen die Reisebüros wissen, dass sie die Situation aktuell unter Kontrolle hätten, sich jedoch melden würden, wenn dies nicht mehr so sein sollte.

Einige andere Behörden sind besonders aufgeschlossen und melden sich zum Teil sogar in der Best-Zentrale in Filderstadt, um die Initiative ganzheitlich zu verstehen und die regionalen Möglichkeiten auszuloten.

Erste Kooperationen

Die ersten Kooperationen zwischen Reisebüros und Gesundheitsämtern gestalten sich wie folgt:

  • Das Reisebüro schließt mit dem Gesundheitsamt einen Arbeitnehmerüberlassungsvertrag. Die Reisebüro-Mitarbeiter arbeiten dann direkt im Amt.
  • Das Reisebüro schließt einen Rahmenvertrag über eine monatliche Stundenpauschale. Die Kollegen arbeiten von ihrem Reisebüros aus telefonische Aufträge ab.
  • In einem Landkreis in Bayern werden aufgrund der Initiative die örtlichen Reisebüros kurzfristig das Bürgertelefon übernehmen.

Dass Gesundheitsämter Kooperationsinteresse signalisiert haben, freut Cornelius Meyer, Vorstand Marketing & Vertrieb von Best-Reisen, sehr: „Das zeigt, dass es Arbeit gibt, die von Reisebüros übernommen werden kann. Und jeder Einsatz gegen die Pandemie, der am Ende zu Stande kommt, war diese Aktion wert.“