Reisevertrieb

Start ins neue Jahr: Es kann nur besser werden

Aufbruch in neue Zeiten: Sonnenaufgang am Douro

Aufbruch in neue Zeiten: Sonnenaufgang am Douro. Foto: mg

Für die Touristikbranche ist es eine gewaltige Erleichterung: Das Jahr 2020 liegt endlich hinter der Branche – das Jahr 2021 kann nur besser werden. Diese Hoffnung lebt auch inmitten des Lockdowns. Denn inzwischen sind die ersten Menschen geimpft. Und nicht nur die Teststrategien des vergangenen Jahres haben sich als erfolgreich erwiesen, sondern auch die Hygienekonzepte von Airlines, Hotels und Incoming-Agenturen. Am organisierten Tourismus hat es jedenfalls nicht gelegen, dass die zweite Corona-Welle in Deutschland heftiger ausfiel als die erste.
 
Die große Frage für das laufende Jahr ist: Ab wann ist ein halbwegs normales Reisegeschäft möglich? Gibt es schon zu Ostern ein kleines Comeback? Was wird aus dem Sommer?
 
Optimistisch stimmt das Ergebnis diverser Studien: Die Deutschen wollen reisen und haben trotz Corona zumeist auch das Geld dafür. Allerdings sitzen sie noch lange nicht auf gepackten Koffern, wie manche Umfragen weismachen wollen. Vielmehr stehen die Koffer noch unten im Keller. Das Frühbuchergeschäft wird in diesem Jahr überschaubar ausfallen, auch im Februar ist mit keinem großen Run auf die Reisebüros zu rechnen. Das könnte sich ab Mitte März ändern – hoffentlich.

Offen ist, wie sich die vielfach gestiegenen Preise auf die Nachfrage auswirken. „Reisen für jede Klasse und jede Kasse“ werde nach Corona „nicht mehr so selbstverständlich sein“ wie vor der Pandemie, sagte der Tourismusforscher Horst Opaschowski jüngst in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung. Gleichzeitig sprach er von „Entzugserscheinungen“ beim Thema Urlaub – und von der großen Sehnsucht, endlich mal wieder aus dem Alltag auszubrechen. Wörtlich sagte der „Freizeitpapst“: „Immobilität aufgrund von Reisewarnungen kann auf Dauer krank machen.“ Hoffen wir, dass dies irgendwann auch die Politik begreift.

Matthias Gürtler
Anzeige