Reisevertrieb

Ein Reisebüro im Wohnmobil 

Brigitte Enggruber kann es kaum erwarten, mit ihrem Reisebüro-Wohnmobil loszufahren

Brigitte Enggruber kann es kaum erwarten, mit ihrem Reisebüro-Wohnmobil loszufahren. Foto: Flugbörse Pfarrkirchen

Bis Dezember 2020 hatte Brigitte Enggruber zwei gut laufende Flugbörse-Büros in Eggenfelden und Pfarrkirchen in Bayern. Doch die Corona-Pandemie zwang sie, die Agentur in Eggenfelden aufzugeben. „Zweimal Miete zahlen, zweimal hohe Betriebskosten – das konnte ich mir einfach nicht mehr leisten“, sagt die 51-Jährige. Der Entschluss sei ihr sehr schwer gefallen. 

Die Idee, etwas Neues zu wagen, kam ihr schließlich während eines Spaziergangs, als sie an einem Foodtruck eines Restaurants vorbeikam. „Ich sah, wie gut das lief und überlegte, wie es wäre, ein Büro in einem Wohnmobil einzurichten und quasi als mobile Beraterin on Tour zu gehen.“ 

Je länger die 51-Jährige nachdachte, desto besser gefiel ihr die Idee und sie machte Nägel mit Köpfen. Sie kaufte ein Wohnmobil, ließ es umbauen und von außen bekleben.  Es leuchtet nun in hellem Flugbörse-Rot und soll für Aufmerksamkeit sorgen  –  „wenn wir dann damit unterwegs sein dürfen“. 

Reisen verkaufen und neue Kunden akquirieren

Bislang steht das mobile Reisebüro noch eingelagert wegen Corona beim Wohnmobil-Händler. Doch Enggruber kann es kaum erwarten, loszufahren. 

Zunächst plant die Reiseexpertin, mehrere Tage pro Woche an einem festen Standort in Eggenfelden zu sein. Kunden sollen Termine für Beratungen ausmachen können. „Wenn das Geschäft wieder angelaufen ist, dann kann ich mir vorstellen, mit dem Wohnmobil auch in mehreren Orten unterwegs zu sein.“ Sie könne sich durchaus vorstellen, Touren anzubieten, bei denen sie mit ihrem Reisebüro-Mobil mitfahre, „zum Beispiel als Begleitfahrzeug bei Golfrund- oder Cabrio-Reisen“. So will Enggruber auf lange Sicht gesehen nicht nur Reisen verkaufen, sondern auch neue Kunden akquirieren. 

Durch ihr neues Projekt schöpfe sie Kraft und endlich wieder Mut. Und auch wenn der Kauf und Umbau des Wohnmobils eine gewaltige Investition sei, so sei das Risiko überschaubar, sagt Enggruber. Sie habe ausgerechnet, dass die Kosten sich in sechs Jahren amortisiert haben werden. „Wenn alles wieder normal läuft.“ Und falls nicht, möchte sie den Camper vermieten. „Doch dazu wird es hoffentlich nicht kommen.“ 

Mehr zu den Plänen von Brigitte Enggruber und weitere Mutmacher-Geschichten finden Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell.

Ute Fiedler