Reisevertrieb

Lockdown soll weiter verlängert werden

Der Lockdown soll weiter verlängert werden - eine Perspektive für den Tourismus gibt es bislang nicht

Der Lockdown soll weiter verlängert werden - eine Perspektive für den Tourismus gibt es bislang nicht. Foto: Axel Bueckert/iStockphoto

Der Corona-Lockdown soll erneut verlängert werden, allerdings verknüpft mit einigen Lockerungen: Doch bereits vor dem Bund-Länder-Treffen, das am heutigen Mittwoch stattfindet und während dem über die künftige Corona-Strategie beraten wird, sind erste Vorschläge einer Beschlussvorlage durchgesickert. Echte Perspektiven für die Tourismus-Branche sind darin nicht zu finden. 

Die meisten Beschränkungen sollen laut tagesschau.de bis zum 28. März verlängert werden. Gelockert werden sollen Kontaktbeschränkungen, darüber hinaus sollen Bereiche wie Handel, Kultur und Sport schrittweise geöffnet werden, heißt es. 

Ab kommenden Montag könnten sich laut der Beschlussvorlage fünf Personen zweier verschiedener Haushalte wieder miteinander treffen. Darüber hinaus sollen in Abhängigkeit von den Inzidenzzahlen als nächstes Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte aufmachen dürfen, schreibt tagesschau.de. 

Klinge: Kein Platz im Öffnungskonzept für Hotels 

Erst wenn der Inzidenzwert stabil unter 35 bleibe, könnten Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Sportstätten unter Auflagen wieder öffnen. In einem vierten Schritt sollen die Außengastronomie öffnen und einige Auflagen für Einzelhandel und Sport wegfallen. 

Perspektiven für die Tourismus-Branche sind in der Beschlussvorlage laut dem FDP-Bundestagsabgeordneten Marcel Klinge nicht zu finden. Er kritisiert, dass die gesamte Tourismuswirtschaft „schon wieder von Schwarz-Rot ungerechtfertigt als vermeintlicher Pandemietreiber“ abgestraft werde. 

„Die Gastronomie soll sich ganz weit hinten anstellen. Erst in der dritten Öffnungswelle ist nur die Außengastronomie mit dabei“, schreibt Klinge. Hotels und Ferienwohnungen hätten überhaupt keinen Platz im Öffnungskonzept. „Sie werden auf Ende März vertröstet, was für die Beteiligten und ihre Mitarbeiter ein Desaster ist.“ 

Klare Öffnungsperspektive für Tourismus fehlt

Klinge zufolge ist der Aufruf der Bundesregierung, auf Reisen zu verzichten, „ein weiterer Schlag ins Gesicht einer der wichtigsten Wirtschaftsbranchen in Deutschland“. Statt dringend benötigter Perspektiven würden die Betriebe sehenden Auges in die Pleite getrieben. 

Klinge weist zudem auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) hin. In dieser sei bestätigt worden, dass Urlaubsreisen keine Infektionstreiber seien. Laut dem FDP-Politiker gebe es wirksame Schutz- und Hygienekonzepte, die die Verbände der Reisewirtschaft bereits vorgelegt haben. „Was sollen die Beteiligten denn noch machen? Der Tourismus braucht noch in dieser Woche für die Osterferien eine klare Öffnungsperspektive - und nicht erst in ferner Zukunft“, fordert Klinge. 

Verbände: Konzepte für sicheres und verantwortungsvolles Reisen liegen vor

Erst vor Kurzem hatte der DRV ein Acht-Punkte-Papier für den Re-Start der Reisewirtschaft vorgelegt. Die Herstellung der internationalen Mobilität müsse schrittweise ermöglicht werden. Dies sei nicht nur für die Reisewirtschaft wichtig, sondern essenziell für den Wirtschaftsstandort Deutschland, hatte DRV-Präsident Norbert Fiebig gesagt.

Am Montag waren zudem zahlreiche Reiseexperten in Dresden auf die Straße gegangen, um für ihre Forderung nach einer Öffnungsperspektive einzustehen. Die Konzepte für sicheres und verantwortungsvolles Reisen lägen vor. Die Politik müsse zuhören und agieren, so ihr Appell. 

 
Ute Fiedler