Reisevertrieb

Reisetrend: Leichter Hoffnungsschimmer

Die Deutschen sind reisewillg, aktuell wird wieder mehr gebucht – wenn auch auf niedrigem Niveau

Die Deutschen sind reisewillg, aktuell wird wieder mehr gebucht – wenn auch auf niedrigem Niveau. Foto: evgenyatamaneko/istockphoto

Der Trend zeigt leicht nach oben: Seit Mitte Februar gibt es laut DRV Anzeichen für ein Anziehen der Reisebuchungen. In der zweiten Februarwoche seien die Umsätze für Reisen in den Reisebüros und auf Online-Portalen gegenüber den Vorwochen merklich angestiegen. Diese positive Nachricht verkündete der Branchenverband im Vorfeld der ITB. Die Aussagen basieren aus den Auswertungen des Datendienstleisters Travel Data + Analytics (TDA).

Aktuell buchen die meisten Kunden für Reisen im Sommer, noch später im Jahr oder sogar darüber hinaus. Der Hauptanteil, nämlich 60 Prozent der Buchungen, betreffen den Sommerurlaub 2021. Ein Viertel der Buchungen bezieht sich auf einen Reisezeitraum nach Oktober. 

Kaum Buchungen für Wintersaison und Ostern

Bedenklich: Auf die aktuelle Wintersaison, die bis Ende April läuft und das wichtige Ostergeschäft beinhaltet, entfallen nur 13 Prozent aller Neubuchungen seit Mitte Februar.

Laut DRV lassen fehlende Öffnungsstrategien der Politik und eine große Unsicherheit über Reisemöglichkeit die Kunden zögern. Es sei aber zu erwarten, dass für April und Mai noch kurzfristig gebucht wird – natürlich nur wenn Lockerungen absehbar sind. Und das kann weiter dauern (siehe hier). Am heutigen Mittwoch beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. 

Für Abreisen im März gibt es laut der TDA-Auswertung nur wenige Kurzfristbuchungen. Diese betreffen Ziele wie die Kanaren, Malediven oder Kuba.

Im Sommer sind die Klassiker gefragt

Was den Sommer 2021 betrifft, sind derzeit besonders die Klassiker gefragt: Flugpauschalreisen im östlichen Mittelmeer, also Griechenland und die Türkei. Die griechischen Inseln sind dabei aktuell der Topseller. Verhalten läuft hingegen das Buchungsgeschäft für spanische Ziele. Die Zahl der Buchungen für Kreuzfahrten und Fernreiseziele steigt laut TDA hingegen überproportional an. Wichtig: Die Nachfrage bei den Kreuzfahrten bezieht sich auf Abfahrten im Sommer 2022.

Zu einer Prognose für das Touristikjahr 2020/2021 meint DRV-Präsident Norbert Fiebig: „Es wäre schon als Erfolg zu werten, wenn wir für den Markt der Reisebüros und Reiseveranstalter rund 50 Prozent des Umsatzvolumens von 2019 erreichen würden.“

Arne Hübner
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