Fühlt sich auf Schiffen wohl: Reisebüro-Inhaber Christian Baumann. Foto: privat
Das neue Gesetz für die Insolvenzabsicherung bei Pauschalreisen macht viele Reisebüros nervös. Denn noch ist unklar, wie hoch die künftigen Prämien für das Durchführen eigener Gruppenreisen sein werden.
Als Alternative kommt die Zusammenarbeit mit Paketveranstaltern, Veranstaltern mit Gruppenabteilung und Reedereien in Frage. Dabei ist man zwar auf die Angebote dieser Leistungsträger angewiesen. In vielen Fällen ist es jedoch möglich, eigene Ideen für Themen und Routen einzubringen. Am Ende steht ein Produkt, das einzigartig ist und mit dem sich ein Reisebüro profilieren kann.
Gruppenreisen als einzigartiges Produkt
Dass das etwa bei Reedereien sehr gut funktioniert, zeigt Christian Baumann vom Reisebüro Christian Baumann Touristik in Enkenbach-Alsenborn. Er legt seit seinem Start in die Selbstständigkeit vor vier Jahren eigene Gruppenreisen auf, ohne dabei ins Risiko zu gehen.
Wichtige Partner des Reisebüro-Inhabers sind unter anderem Nicko Cruises und MSC. Der Vorteil: Die Reedereien agieren als Reiseveranstalter und übernehmen dementsprechend die Haftung. Baumann kümmert sich um die Ausflüge, um den Service vor und während der Reise und mitunter auch um die Anreise.
Nachteil des ganzen ist, dass Baumann die Preise nicht selbst kalkulieren kann. Der Reisebüro-Inhaber nimmt das jedoch gerne in Kauf: Gruppenpreise seien oft „sehr attraktiv“, die Marge sei in Ordnung. Selbst als Veranstalter aufzutreten ist ihm gerade bei Kreuzfahrten mit inkludierter Anreise zu heikel: „Was passiert, wenn der Bus eine Panne hat und die Gruppe das Schiff verpasst? Dann möchte ich nicht in der Veranstalterrolle sein“, sagt Baumann.
Wo er den Mehrwert seiner Reisen für den Kunden sieht, warum die Kunden bei ihm buchen und welche Kundentypen sich für seine Angebote interessieren, lesen Sie im Interview in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell ta 27-28/2021.