Reisevertrieb

Kurzarbeit: Auch ATV drängt auf Verlängerung

Viele Unternehmen der Tourismusbranche haben ihre Mitarbeitenden in Kurzarbeit geschickt

Viele Unternehmen der Tourismusbranche haben ihre Mitarbeitenden in Kurzarbeit geschickt. Foto: alvarez/iStockphoto

Die Zeit wird knapp: Noch bis Ende März dieses Jahres gelten die Corona-Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld (KUG). Dann müssen die meisten Betriebe ihre Angestellten wieder aus der Kurzarbeit holen. Doch vor allem touristische Unternehmen stellt dies angesichts der Umsatzeinbrüche im Zuge der Corona-Pandemie vor eine große Herausforderung. 

Verbände wie VUSR und DRV haben bereits an die Regierung appelliert, weitere Hilfen zur Verfügung zu stellen. Jetzt meldet sich auch das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV) zu Wort und fordert eine Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds. 

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind viele Mitarbeitenden in Kurzarbeit  

„In rund 40 Prozent unserer Betriebe sind die Mitarbeitenden seit Beginn der Pandemie in Kurzarbeit“, sagt Petra Thomas, Sprecherin des Aktionsbündnisses, in dem 28 Branchenverbände zusammengeschlossen sind. „Dies bedeutet 24 Monate, in denen viele Bustouren, Fernreisen oder Winterurlaube nicht oder nur stark eingeschränkt stattfinden konnten“, fügt sie hinzu und mahnt: „Wird die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds nicht verlängert, stehen die Unternehmen vor der Wahl, entweder das wirtschaftliche Risiko einzugehen, in unsicherer Lage die Beschäftigten wieder voll einzusetzen, oder aber nach zwei Jahren Hoffen und Bangen doch zu entlassen.“ 

Thomas‘ zufolge wären die Folgen gravierend. Der Fachkräftemangel im Tourismus sei groß, „und erzwungene Kündigungen werden das Problem weiter verschärfen“, sagt sie und fordert die Politik auf, „eine angemessene Ausnahmeregelung“ für besonders betroffene Branchen wie den Tourismus zu schaffen, sprich die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds auszuweiten.

„Das Kurzarbeitergeld hat in den vergangenen 24 Monaten viele Arbeitsplätze erhalten können. Dieses staatliche Hilfsinstrument nun einzustellen, hieße die Reisebranche vor dem Schlussspurt fallen zu lassen“, sagt die Sprecherin des ATV. 

Die Politik dürfe nicht vergessen, dass die Tourismusbranche weit stärker und länger als andere durch die Pandemie in Mitleidenschaft gezogen werde. Daher seien branchenspezifische Lösungen vonnöten, um „die Menschen im Tourismus nicht im Regen stehen zu lassen“.
 

Ute Fiedler