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BTW-Gipfel: Großes Thema Nachhaltigkeit

Der neue BTW-Präsident Sören Hartmann appellierte während des Tourismusgipfels an die Branche, beim Thema Nachhaltigkeit aktiv zu werden

Der neue BTW-Präsident Sören Hartmann appellierte während des Tourismusgipfels an die Branche, beim Thema Nachhaltigkeit aktiv zu werden. Foto: Svea Pietschmann

Die Tourismus-Branche steht vor immensen Herausforderungen. Das haben die Akteure während des Tourismusgipfels des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Anfang der Woche in Berlin einmal mehr deutlich gemacht. Auf dem Kongress ging es unter anderem um den Krieg in der Ukraine, die Folgen der Corona-Pandemie, die Digitalisierung und das Thema Nachhaltigkeit. 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mahnte, dass Tourismus künftig resilienter und nachhaltiger aufgestellt werden müsse, um „den drängenden Herausforderungen unserer Zeit, allen voran dem menschengemachten Klimawandel, bestmöglich begegnen zu können. Keine Branche sei so sehr auf eine intakte Umwelt angewiesen wie der Tourismus“, sagte Habeck, der zugleich die große Bedeutung des Tourismus unterstrich: Reisen sei Freiheit und diene dem kulturellen Austausch und der Völkerverständigung. 

BTW-Präsident Hartmann appelliert an Politik

Das stellte auch der neue BTW-Präsident Sören Hartmann heraus: „Tourismus ist nicht nur eine volkswirtschaftliche Größe, sondern vor allem auch eine Friedensindustrie“, sagte Hartmann, noch bis Ende des Jahres Vorstandsmitglied der Rewe Group. Er appellierte an die Politik, die Branche bei einem Neustart und insbesondere beim Thema Fachkräftemangel zu unterstützten. 

Die Regierung habe die Branche während der Pandemie nicht im Stich gelassen und derzeit sei ein deutlicher Aufschwung zu erkennen. Dennoch erwarte man „einen vorausschauenden Plan, wie man einer neuen Welle oder Variante erfolgreich begegnet und konkrete Einschnitte für die Tourismuswirtschaft in Grenzen hält“. 

Branche muss beim Thema Nachhaltigkeit aktiv werden

Darüber hinaus forderte Hartmann die Branche auf, beim Thema Nachhaltigkeit aktiv zu werden. „Unsere Branche muss das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit konsequent und auf allen Ebenen angehen. Wir müssen selbst aktiv werden, bevor uns die Politik in zu enge Korsette schnürt“, sagte er. „Aber noch viel mehr aus eigenem Interesse an einem lebenswerten Planeten, intakter Natur und einem zukunftsfähigen Geschäftsmodell Tourismus.“ 

RDA-Präsident Esser drängt auf Unterstützung der Busbranche

Über die bedeutende Rolle der Reisebusbranche sprach RDA-Präsident Benedikt Esser während einer Podiumsdiskussion. Er verwies auf den Reisebus als „Klimaschützer Nummer 1“, der bereits heute noch mehr Treibhausgase im Verkehrssektor einsparen könnte, „wenn die Politik entsprechende Verbraucheranreize setzen würde“. Esser appellierte, emissionsarme Ferienzielverkehre mit dem Reisebus, die durch Billigflugangebote weitestgehend verdrängt wurden, als Maßnahme zur Verkehrswende zukünftig zu fördern. Darüber mahnte er dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen an. 

Unterstützung versprach unter anderem die neue Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Claudia Müller. Schließungen und Beherbergungsverbote wie in den vergangenen zwei Jahren solle es nicht mehr geben. Vorrangig gehe es nun darum, die Tourismusstrategie fortzuschreiben. Dies wolle sie im ständigen Austausch mit der Branche entwickeln und dabei insbesondere die Themen Digitalisierung, Klimaneutralität und Fachkräftemangel im Blick haben. 

Während des Tourismusgipfels wurde auch Michael Frenzel, der langjährige Vorsitzende des BTW verabschiedet. 

Ute Fiedler
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