Reisevertrieb

Flug-Chaos: VUSR will Airlines in die Pflicht nehmen

Angesichts des Flug-Chaos an den Airports drängt der VUSR auf eine Lösung. Foto: narvikk/iStockphoto

Angesichts des Flug-Chaos an den Airports drängt der VUSR auf eine Lösung. Foto: narvikk/iStockphoto

Der Reisebüro-Verband VUSR fordert angesichts des weiter andauernden Flug-Chaos von den Airlines einen Ausgleich für den Mehraufwand in den Reisebüros. Diese seien seit Wochen der Prellbock für die Fluggesellschaften, „während die Verursacher des Chaos auf Tauchstation gehen“, sagt VUSR-Chefin Marija Linnhoff.

Ihr zufolge landeten der Frust und der Ärger der Kunden, die teils tagelang auf Flughäfen ausharrten, oftmals am Counter und sorgen dort für massive Mehrarbeit, für die auch die Veranstalter nichts könnten. Linnhoff fordert daher von den Airlines ein Signal des Entgegenkommens.

Linnhoff: Fachkräftemangel ist schon lange bekannt

Über Monate hinweg hätten die Airlines Flüge verkauft, die sie jetzt aufgrund zu wenig Personals streichen müssten. Der Mangel an Fachkräften sei aber schon lange bekannt gewesen und kein plötzlich auftretendes Naturereignis, sagt Linnhoff.

„Mit dieser Politik haben die Airlines nicht nur die Reiseveranstalter und die gesamte Branche mindestens fahrlässig in Schwierigkeiten gebracht, sondern sie haben auch den Reisebüros kräftig ein Bein gestellt“, kritisiert sie.

VUSR zieht auch Klage in Betracht

Die VUSR-Chefin verweist auch auf einen Image-Schaden der Reisevermittler. Reisebüros hätten mit ihrem guten Ruf Flugreisen verkauft, die sie jetzt wieder einsammeln können. „Wir erwarten deshalb, dass die Airlines sich jetzt mit allen Betroffenen an einen Tisch setzen und eine Lösung finden, die den Reisebüros den Mehraufwand ersetzt“, sagt Linnhoff und geht noch einen Schritt weiter. „Im Zweifel müssten wir ansonsten überlegen, diese Vergütung für unsere Mitglieder einzuklagen."

Darüber hinaus drängt Linnhoff auch darauf, dass die Airlines den Kunden entgegenkommen sollen. „Wenn die Kunden jetzt noch ihrer zustehenden Entschädigung hinterherlaufen oder gar klagen müssen, wäre das ein Offenbarungseid der Airlines, der am Ende aber an uns allen hängenbleiben würde. Die Airlines spielen mit dem Ruf einer ganzen Branche."

Ute Fiedler
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