Reisevertrieb

Betrugsversuch: So wehrt sich eine Reisebüro-Inhaberin

Auch bei Birgitt Schäfer riefen immer wieder Betrügerinnen an

Auch bei Birgitt Schäfer riefen immer wieder Betrügerinnen an. Foto: time99lek/istockphoto

Immer wieder versuchen derzeit Betrüger, mit gestohlenen Daten hochwertige Buchungen in Reisebüros zu platzieren. touristik aktuell hatte berichtet. Im Zuge der Berichterstattung hat sich nun Reisebüro-Inhaberin Birgitt Schäfer von Sallweys Reisebüro in Reinhardshagen und Dransfeld gemeldet.

Auch bei ihr hatten von Mai bis Juli immer wieder Frauen angerufen, die kurzfristig ein hochwertiges Hotel buchen wollten. „Sie riefen immer freitags an und wollten für drei bis vier Tage ein Hotel in Dubai“, sagt Schäfer. Die Preise hätten pro Anfrage zwischen 1.600 und 2.000 Euro gelegen. An Flügen seien die Anruferinnen nicht interessiert gewesen.

Birgitt Schäfer wurde misstrauisch. Sie forderte die erste Kundin auf, ins Büro zu kommen, was diese jedoch abgelehnt habe. Da die Frau nur per E-Mail zu erreichen gewesen sei, habe sie schließlich die Stadtverwaltung angerufen und gefragt, ob die angegebene Adresse existiere. „Da kam raus, dass die angegebenen Daten falsch waren.“

Veranstalter wissen um das Problem

Da ihr die Anrufe irgendwann „auf den Keks“ gegangen seien, fingt Schäfer an, die Kunden nach der Verifizierung der Kreditkarte zu fragen. „Wir haben den Damen gesagt, dass sie eine Zahlungsinfo auf ihr Handy bekommen und sie diese dann freigeben müssen. Da war dann Ruhe.“

Seitdem haben laut Schäfer die Betrugsversuche in ihrem Reisebüro aufgehört. Die Reiseexpertin rät ihren Kollegen, vorsichtig zu sein und nach der Verifizierung zu fragen. So könnten Betrugsversuche unterbunden werden.

Auch bei Veranstaltern ist das Problem bekannt. TUI hatte beispielsweise Anfang des Jahres bereits ein Schreiben an die Vertriebspartner herausgeschickt. Seit Einführung der doppelten Authentifizierung für Kreditkartenbuchungen unter anderem auf den stationären Vertrieb aus, weil dort keine doppelte Authentifizierung erforderlich sei, heißt es aus Hannover. „Das ist ein Branchenproblem und betrifft nicht nur hochwertige Hotel-, sondern auch Flugbuchungen.“

Mehr zum Thema lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 29/30) und in unserem E-Paper.

Ute Fiedler