Das Buchungsgeschäft für den Winter läuft – wenn auch die Zahlen weiter unter den Werten vom Winter 2018/2019 liegen. Manche Urlaubsziele weisen aber bereits starke Buchungszahlen auf: Die Malediven erzielen jetzt schon die Umsatzhöhe des Vor-Corona-Winterhalbjahres. Das toppt nur die Türkei, die derzeit mit 16 Prozent Plus liegt.
Weiterhin viele kurzfristigen Buchungen
Ein Trend der vergangenen Monate setzt sich derweil auch im Wintergeschäft fort: Die Deutschen buchen weiterhin deutlich kurzfristiger als vor der Corona-Pandemie. Auch deshalb bleiben die Gesamtbuchungen für den Winter aktuell noch zurückhaltend. Dieses Verhalten deckt sich laut DRV-Präsident Norbert Fiebig mit dem Trend zur Pauschalreise. Weiterhin seien über 70 Prozent aller Neubuchungen Pauschalreisen. Diejenigen, die bereits ihren Winterurlaub gebucht hätten, zeigten sich zudem weiter ausgabefreudig. Dies belegen die Zahlen des Datendienstleister Travel Data + Analytics (TDA).
Der Winterbuchungsumsatz lag Ende August im Vergleich mit dem Vor-Corona-Winterhalbjahr 2018/2019 noch mit 33 Prozent im Minus. Diese Zahlen umfassen pauschal oder in Bausteinen organisierte Urlaubsreisen, die in Reisebüros und auf Online-Plattformen der Veranstalter sowie bei Online Travel Agencies gebucht wurden.
Die Kanaren sind das Top-Reiseziel im Winter
Gemessen an der Umsatzhöhe sind die Kanarischen Inseln aktuell das beliebteste Reiseziel für den Winter. Auf Rang zwei folgt Ägypten. Platz drei wird vom ersten Fernreiseziel, den Malediven, belegt. Platz vier bis sechs belegen die Türkei, die Dominikanische Republik und Thailand. Beliebt sind in der kalten Jahreszeit auch die Vereinigten Arabischen Emirate (Platz 7), Mexiko (Platz 8) und Mauritius (Platz 9). Am Ende der Top Ten sind die USA.
Derzeit geht ein Fünftel aller Neubuchungen für Fernreiseziele ein. Das Geschäft in ferne Länder zieht somit stark an, denn laut TDA lag der Wert vor einigen Wochen noch bei einem Zehntel aller Neubuchungen. Zudem steige der Anteil an Kreuzfahrtbuchungen analog zur Fernstrecke an. Im Winter werden klassischerweise Kreuzfahrten in Fahrtgebieten wie der Karibik, dem Orient oder in Asien gebucht.
Zudem gehen derweil auch viele Buchungen für den Sommer 2023 ein. In der zweiten Septemberhälfte entfiel laut TDA jede fünfte Buchung auf den nächsten Sommer. Beliebt seien auch hier Pauschalreisen mit Flex-Optionen der Veranstalter.
Der DRV verweist darauf, dass viele Umfragen aus den vergangenen vier Wochen zeigen, dass Urlaubsreisen eine hohe „Konsumpriorität“ haben. Bürger würden trotz des aktuell schwierigen Umfelds auch im kommenden Jahr nicht auf das Reisen verzichten wollen. „Das stimmt uns optimistisch, dass die Reiseabsichten auch in konkrete Urlaubsbuchungen umgesetzt werden“, so Fiebig.
Trotz der Hoffnung müsse man nach den Worten des DRV-Präsidenten aber auch abwarten, wie sich die Konsumneigung der Deutschen in den nächsten Wochen vor dem Hintergrund der steigenden Inflation entwickelt und wie hoch das frei zur Verfügung stehende Haushaltseinkommen sein wird.
Die TDA-Auswertungen wurden für den DRV anlässlich des Hauptstadtkongresses des Branchenverbands in Berlin erstellt.