Reisevertrieb

TSS-Kooperation schafft Fakten beim Lufthansa-Bonus

Geht beim Thema Lufthansa in Vorleistung: TSS-Chef Manuel Molina

Geht beim Thema Lufthansa in Vorleistung: TSS-Chef Manuel Molina. Foto: mg

Die Reisebüro-Kooperation TSS will ihre Mitgliedsbüros beim angekündigten Lufthansa-Bonus nicht länger warten lassen: Der Verbund geht noch in dieser Woche mit der Zahlung des von Lufthansa avisierten Ausgleichs für die geleistete Mehrarbeit in Vorleistung. Zudem wird die Zahlung aus eigenen Mitteln erhöht. Profitieren werden TSS zufolge „mehrere Hundert“ Reisebüros.

Liquiditätsdruck nimmt zu

Geschäftsführer Manuel Molina will damit die Liquidität der Reisebüros verbessern. „Wir wollen nicht länger warten! In erster Linie, weil die Reisebüros es sich mehr als verdient haben. Aber auch, weil der wirtschaftliche Druck in der Branche insgesamt gerade wieder zunimmt“, begründet der TSS-Chef die Entscheidung,

Aus Sicht von Molina wird „der ganze Prozess inklusive der vielschichtigen Verwaltungsprozesse der eigentlichen Sache nicht wirklich gerecht.“

LH-Auszahlung zieht sich hin

Er finde es zwar „grundsätzlich gut, dass Lufthansa offensichtlich erkannt hat, dass das Engagement der unermüdlich arbeitenden Reisebüros“ für die Kunden der Airline auch entsprechend gewürdigt werden sollte.

Aber die fehlende Geschwindigkeit „gerade in diesen Zeiten ist das Eigentliche, was mich antreibt und fortwährend für meine Büros nach Lösungen suchen lässt.“ Gerade jetzt sei es wichtig, den Reisebüros ein entsprechendes Signal in Bezug auf deren Liquidität zu setzen.

Durch die Pandemie fehle den Reisebüros jeder Euro. Deshalb gehe es darum, „möglichst zügig und unbürokratisch jede Art von Unterstützung zu erhalten“. Die Frage, ob die Höhe des Bonus durch Lufthansa ausreichend und angemessen ist, lässt Molina diplomatisch offen: Darüber könne man „gegebenenfalls streiten“.

Fünf Euro aus eigener Kasse

Konkret zahlt TSS betroffenen Reisebüros zusätzlich zu den von Lufthansa versprochenen zehn Euro pro umgebuchten Vorgang einen Zuschuss in Höhe von fünf Euro. Das Geld kommt aus dem TSS-Liquiditätsbonus, dessen Konzept sich in den letzten vergangenen Jahren gut bewährt habe. Es basiert auf drei Säulen: informieren, mitmachen, Bonus erhalten. Dafür gibt es monatlich wechselnde Aktionen mit unterschiedlichen Partnern.

Die TSS-Büros entscheiden selbst, an welchen und an wie vielen Aktionen sie pro Monat teilnehmen. Erreichbar ist ein zusätzlicher Bonus von 100 bis 200 Euro je Partner. Er wird zum 15. des Folgemonats an die Reisebüros ausgezahlt.

Matthias Gürtler
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