Reisevertrieb

Lobby-Arbeit: Wie bekommt die Touristik mehr Einfluss?

Diskutierten auf der Best-Reisen-Tagung in Kalabrien: Cornelius Meyer, Marcel Klinge, Thomas Ellerbeck, Marija Linnhoff und Sören Hartmann

Diskutierten auf der Best-Reisen-Tagung in Kalabrien: Cornelius Meyer, Marcel Klinge, Thomas Ellerbeck, Marija Linnhoff und Sören Hartmann. Foto: Best Reisen / Jörg Sänger

Warum ist der Einfluss der Touristik im politischen Berlin nicht so groß wie der anderer Branchen? Darüber diskutierten auf der Best-Reisen-Tagung Experten aus den Bereichen Vertrieb, Veranstalter und Verbände. Aus Sicht von Cornelius Meyer, Vorstand von Best-Reisen, muss die Branche politische Themen miteinander abgleichen und gemeinsam auftreten. „Die Autobranche schafft es, geschlossener aufzutreten als die Touristik.“ 

Touristik soll enger zusammenstehen

Einer, der Lobby-Arbeit aus dem „FF“ kennt, ist Thomas Ellerbeck von der TUI Group. Auch er fordert ein engeres Zusammenstehen der Touristik. Die geopolitischen Herausforderungen sind seiner Einschätzung nach jedenfalls immens. „Die Einschläge von allen Seiten werden mehr“, warnte der TUI-Manager.

Marcel Klinge, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und heute Chef der Denkfabrik „Union der Wirtschaft“, betonte während der Diskussion, dass Lobby-Arbeit keine Einbahnstraße sei. Politik wolle vielmehr auch wertgeschätzt werden, zeigte er sich mit Thomas Ellerbeck einig. Der TUI-Vertreter rief in diesem Zusammenhang in Erinnerung, dass die Touristik in den vergangenen Jahren nicht alles richtig gemacht habe.

Reiseverkäufer sollen Abgeordnete in ihr Reisebüro einladen

So sei der Wirtschaftsausschuss des Bundestags überrascht gewesen, als er von TUI zur Mein-Schiff-3-Taufe eingeladen wurde. „So etwas gab es vorher noch nie“, sagte Ellerbeck. Dies zeige: Politiker wollen eingebunden werden. Auch deshalb appellierte der TUI-Manager an die anwesenden Reisebüro-Inhaber: „Nutzen Sie die Chance und holen Sie Abgeordnete in Ihr Büro. Nutzen Sie die Macht in Ihrem Wahlkreis.“

Leider werden laut Marcel Klinge touristisch wichtige Themen im Bundestag noch immer „etwas nebenbei gemacht“. Ein Beispiel: Der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) habe in der vergangenen Legislaturperiode 42-mal den Wirtschaftsausschuss besucht. Im Tourismusausschuss habe er ganze zweimal vorbeigeschaut.

Was VUSR-Chefin Marija Linnhoff, die ebenfalls bei der Diskussion dabei war, zu sagen hatte und warum sich Reisebüros ein eigenes Tourismusministerium wünschen, lesen Sie im kompletten Artikel in der neuen Ausgabe von touristik aktuell, die auch als E-Paper erhältlich ist.

Arne Hübner
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