Reisevertrieb

Bistro Portal: Reiseverkäufer monieren Ausfälle

Reiseverkäufer berichten von einer „sehr volatilen“ Funktionsweise von Bistro Portal. Foto: Vitalii Petrushenko/istockphoto

Reiseverkäufer berichten von einer „sehr volatilen“ Funktionsweise von Bistro Portal. Foto: Vitalii Petrushenko/istockphoto

In den vergangenen Wochen meldeten sich immer wieder Reisebüro-Inhaber bei touristik aktuell und beschwerten sich über eine „sehr volatile“ Funktionsweise von Amadeus Bistro Portal. So wurde unter anderem von „stundenlangen Ausfällen“ berichtet. Ein normales Arbeiten sei nicht möglich gewesen.

Von Amadeus konnte dies nicht bestätigt werden. So heißt es auf Anfrage von touristik aktuell: „Am 8. November waren Telekom-User aufgrund eines Internet-Ausfalls durch den Provider Telekom zwischen 10.18 und 10.45 Uhr betroffen. Am 9. November verzeichneten wir für circa 90 Minuten einen Ausfall einer Amadeus-Netzwerkkomponente.“

„Schlechte“ Kommunikation mit Reisebüros

Zudem beschwert sich ein Inhaber über die „schlechte“ Kommunikation von Amadeus. Oftmals funktioniere Bistro nicht, eine Fehlermeldung erreiche die Reisebüros erst Stunden später – kurz bevor das Problem von Amadeus gelöst worden sei.

Der IT-Anbieter kommentiert dies so: „Amadeus-Kunden werden zeitnah über Service-Einschränkungen informiert.“ In Amadeus Bistro Portal würden User über die Systemstatus-Seite informiert. Ein gelbes oder rotes Ausrufezeichen erscheine in der Registerlasche, wenn sich der Systemstatus ändert. Im Amadeus-Service-Hub würden Service-Einschränkungen über die Home-Seite angezeigt. Darüber hinaus hätten Kunden zusätzlich die Möglichkeit, eine Benachrichtigung via E-Mail einzurichten.

Gibt es eine Entschädigung?

Die betroffenen Reisebüros ärgern sich über „häufige Systemausfälle“ und fragen sich, ob ihnen seitens Amadeus nicht eine Entschädigung zustehe. Denn Buchungsanfragen könnten laut einem Reisebüro-Inhaber über Stunden nicht bearbeitet werden. Darüber hinaus musste er aufgrund eines Systemausfalls bei Bistro sogar terminlich vereinbarte Beratungen absagen. Das sei gerade in einer buchungsintensiven Zeit ein „unhaltbarer“ Zustand. Auf ta-Anfrage wollte sich Amadeus dazu nicht öffentlich äußern.

Wie sieht es bei Traffics und Schmetterling aus?

Kommt es bei den Mitbewerbern zu häufigen Ausfällen? Laut Traffics-Chef Salim Sahi läuft das Beratungs- und Buchungssystem Cosmonaut „sehr stabil“, was auch mit dem eigenen Rechenzentrum zu tun habe. Ausfälle gebe es so gut wie keine. Genutzt wird das Tool Sahi zufolge von rund 6.000 Reisebüros, geboten werde das „komplette Veranstalter-Portfolio“.

Bei Schmetterling heißt es, dass Xena bisher keine „größeren oder längeren Ausfälle“ verzeichne. Zu einer möglichen Entschädigung bei Ausfällen sagt Geschäftsführer Ömer Karaca: „In unseren AGB garantieren wir eine sehr hohe Erreichbarkeit unserer Systeme. Faktisch ist der Entschädigungsfall noch nicht aufgetreten, da Xena bisher nicht längere Zeit ausgefallen ist.“

 
Von Arne Hübner und Matthias Gürtler