Reisevertrieb

FUR: Trotz Geldsorgen wollen Deutsche in diesem Jahr reisen

Urlaub ist den Deutschen auch in diesen wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten sehr wichtig

Urlaub ist den Deutschen auch in diesen wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten sehr wichtig. Foto: niko1234/istockphoto

Obwohl viele Deutschen bereits ihren Urlaub für das laufende Jahr planen, spiegelt die angespannte wirtschaftliche Lage die allgemeine touristische Nachfrage wider. „Hinsichtlich der erwarteten allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sind die Deutschen pessimistischer als noch vor einem Jahr“, sagt Martin Lohmann, wissenschaftlicher Berater der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), der im Vorfeld der Reisemesse CMT die Reiseanalyse „Urlaubsreise 2023“ vorstellte.

Auch die persönliche wirtschaftliche Entwicklung wird weniger gut als noch im Vorjahr eingeschätzt. 42 Prozent erwarten eine Verschlechterung, 2022 waren es nur 24 Prozent.

Reicht das Geld für den Urlaub?

Trotz der negativen Einschätzung sind die Reisepläne der Deutschen laut FUR dennoch „auf einem hohen Niveau“. Der Wille und der Faktor Zeit seien jedenfalls vorhanden. Wie sieht es aber mit der Finanzierung des eigenen Urlaubs aus? 54 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass Geld für den Urlaub in diesem Jahr vorhanden ist. 24 Prozent zweifeln allerdings, ob eine Urlaubsreise für sie finanziell machbar ist.

Positiv ist, 69 Prozent der Bevölkerung planen eine oder sogar mehrere Urlaubsreisen. Wenn dies in die Tat umgesetzt wird, wäre die Urlaubsreiseintensität in diesem Jahr höher als 2022.

Urlaubsreisen in diesem Jahr wohl auf ähnlich hohem Niveau wie vor Corona

Gute Aussichten: Laut FUR wird das Gesamtbild der Urlaubsreisen in diesem Jahr wieder ein ähnliches Niveau erreichen wie vor der Corona-Pandemie – sowohl bei den Reisezielen als auch bei den Reisearten. Bei den Zielen wird 2023 Deutschland wohl wieder den ersten Platz einnehmen. Auf den weiteren Plätzen werden voraussichtlich Spanien, Italien, die Türkei und Österreich folgen. Laut der FUR-Trendeinschätzung werden auch Kroatien und Griechenland zu den Top Ten zählen.

„Deutsche sind multi-optional, haben mehr Wünsche und Interessen als sie in einem Jahr in eine Reise umsetzen können“, sagt Martin Lohmann. Das sichere die Nachfrage, erhöhe aber auch den Wettbewerb in der Branche. So planen etwa 44 Prozent der Befragten, in diesem Jahr ein Ziel zu besuchen, an dem sie noch nicht gewesen sind.

Arne Hübner
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