Reisevertrieb

Globus-Award-Serie: Boogie Woogie auf dem Fluss

Mehrere Konzerte gibt es pro Tag

Mehrere Konzerte gibt es pro Tag. Foto: Kreuzfahrt-Planer

Marita Hansel, Inhaberin von Kreuzfahrt-Planer in Georgsmarienhütte, veranstaltet seit zehn Jahren Jazz-Kreuzfahrten und hat sich damit ein zweites Standbein geschaffen. Mit ihrem Konzept überzeugte sie die Jury des diesjährigen Globus Awards und landete in der Kategorie „Beste Reisebüro-Aktion Offline“ auf Platz 4. In dieser Serie stellen wir jeweils die Top fünf der drei Reisebüro-Kategorien vor.

Marita Hansel ist bei jeder Reise dabei

Marita Hansel ist bei jeder Reise dabei. Foto: Kreuzfahrt-Planer

Schwieriges Unterfangen: Auch der Flügel muss an Bord gebracht werden

Schwieriges Unterfangen: Auch der Flügel muss an Bord gebracht werden. Foto: Kreuzfahrt-Planer

Die Stimmung ist gigantisch, die Musik mitreißend – wer sich die Videos von Marita Hansels Reisen ansieht, den hält es kaum auf den Sitzen. Die Inhaberin des „Kreuzfahrt-Planer“ in Georgsmarienhütte veranstaltet Jazz-Fluss-Kreuzfahrten, und das bereits seit zehn Jahren mit großem Erfolg.

Wie so oft begann alles mit einer Schnapsidee. „Mein Reisebüro war ursprünglich in einem historischen Industriegebäude, das zeitgleich Kulturbühne der Stadt Georgsmarienhütte war, untergebracht“, erzählt Hansel. „Da sich mein Schreibtisch quasi mitten im Konzert oder einer Lesung befand, war auch ich immer vor Ort.“

Der beste Boogie-Woogie-Pianist Europas kam mehrfach zu Konzerten und berichtete von einem Engagement unter anderem neben Jazz-Größe Paul Kuhn auf einer Hochsee-Jazz-Kreuzfahrt und weckte ihr Interesse. Ein Wort habe das andere ergeben. „Und irgendwann komponierten wir: ,Einer macht Musik und einer macht Kreuzfahrten – wollen wir nicht eine eigene Jazz-Kreuzfahrt organisieren?‘“.

Die erste Jazz-Kreuzfahrt war ein voller Erfolg

Gesagt, getan. Marita Hansel erhielt nur bei Transocean eine Option für das gesamte Schiff, wofür sie heute noch sehr dankbar sei. „So konnte ich die Kabinen ohne Risiko vermitteln.“ Die beteiligten Musiker rührten auf ihren Konzerten ordentlich die Werbetrommel und die erste Jazz-Kreuzfahrt auf dem Rhein war fast ausgebucht. Die „Riverboat Jazz Party“ sei ein voller Erfolg gewesen, sagt Hansel. Von diesem beflügelt, machte sich die Kreuzfahrtexpertin gleich im Anschluss an weitere Planungen und gründete den neuen Reiseveranstalter, auch „um Einfluss auf die Fahrtroute, das Tagesprogramm, die Ausflüge usw. zu haben.“

Um die künstlerische Leitung kümmert sich Marita Hansels Bekannter, alles andere liegt in den Händen der Kreuzfahrt-Expertin. „Auf allen Reisen sind deutsche und internationale Jazzmusiker dabei, die wir auch aus Australien, den USA, Japan oder Großbritannien einfliegen lassen.“

Mehrere Konzerte pro Tag

Mindestens vier, meist aber sieben Nächte dauern die Jazz-Flussreisen. Mehrere Konzerte gibt es pro Tag. Highlights sind die abendlichen Konzerte in den umgestalteten Panorama-Lounges. Aber auch das familiäre Miteinander tagsüber, wenn die Gäste mit ihren Stars plaudern können, sei einzigartig, sagt Hansel.

Ein bis zwei Reisen finden pro Jahr statt – „und ich schaue immer, dass neue Ziele dabei sind, was langsam schwierig wird“, sagt Hansel und lacht. Und das ist nicht die einzige Schwierigkeit. „Es kann immer mal etwas schiefgehen, zum Beispiel durch Niedrigwasser“, erzählt die Kreuzfahrtexpertin. „Erst in diesem Jahr konnten wir den Hauptflügel erst in einem späteren Hafen an Bord bringen, da mussten die Musiker ihr Programm kurzfristig umdisponieren“, fügt sie hinzu. Zum Glück seien die Jazz-Gäste sehr verständnisvoll.

Die nächste Fahrt führt im Juli auf die Ostsee, wo der 1.500. Gast begrüßt werden wird. Und es gebe bereits Reservierungen, „obwohl die Kunden weder die Musiker noch den Preis kennen“.

Eine Übersicht über alle Globus-Gewinner finden Sie auf der Homepage von touristik aktuell.

Ute Fiedler
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