„Mein Job & Ich“

Gabriele Reminder-Schray

Gabriele Reminder-Schray auf der Marquesas-Insel Nuku Hiva

Gabriele Reminder-Schray auf der Marquesas-Insel Nuku Hiva. Foto: privat

 

ta fragt Counter-Expertin Gabriele Reminder-Schray, seit 54 Jahren im Reisebüro Euro Lloyd bei Breuninger in Stuttgart, Sindelfingen, Ludwigsburg


Wo wollten Sie schon immer hinreisen, wenn Geld keine Rolle spielen würde?
Seit ich in der Touristik bin, träume ich davon, die Kopfjäger in Papua-Neuguinea zu besuchen. Glücklicherweise sind aus den Kopfjägern und Kannibalen inzwischen Fischer geworden. Somit steht der Reise nichts mehr im Wege.

Was war Ihre schönste Inforeise? 
Uiii, echt schwierig. Es gab in meinem Touristiker-Dasein so viele unglaublich spannende Reisen. Vielleicht war es dann doch der „Royal Trek“, eine Wanderreise durch das ­Annapurna-Gebiet in Nepal. Das war 1988 mit Studiosus. ­Warum? Weil ich an ­meinem letzten Tag bei der Abschiedsfeier mit ­meinen Sherpas in der Rum Doodle Bar in Kathmandu Bernd kennengelernt ­habe. Er war gerade in Kathmandu ­angekommen, um ein ­Hörspiel zu schreiben. Heute ist er mein Mann. Ich bin sicher, dass wir uns im echten Leben nie ­begegnet ­wären.

Was war Ihr ungewöhnlichstes Essen auf Reisen? 
Ich würde sagen – unwissenderweise – Schlange in China. Die gegrillten Heuschrecken dagegen in Mexiko waren köstlich – zum Tequila.

Was ist ein tolles Reiseziel, das Ihrer Meinung nach nur ­wenige auf dem Schirm haben? 
Die Insel Reunion, ein Übersee-Département Frankreichs und der südlichste politische Punkt Europas. Hier funktioniert ­multikulturelles Zusammenleben richtig gut, zudem ist die Insel ideal für Aktivtouristen und Naturliebhaber. Man findet ­Tropenwälder, exotische Wanderwege und traumhafte Vulkanlandschaften. Und das alles verbunden mit dem Luxus der ­Annehmlichkeiten Europas, unter anderem des Gesundheits­wesens, des Straßennetzes, der Ausschilderung und Instand­haltung der Wanderwege.

Was darf in Ihrem Reisekoffer nicht fehlen? 
Nüsse – sie sind energiebringend für den Snack zwischendurch und für mich ganz besonders wichtig vor allem auf langen ­Flugstrecken.

Was war die ungewöhnlichste Buchung, die sie je für einen Kunden getätigt haben? 
Oh je, das ist lange her. Es war vermutlich der Auftrag von einem befreundeten Fotografen in Stuttgart, einen Sumoringer aus ­Japan einzufliegen. Die Herausforderung war nicht nur die ­Sitzplatzfrage, sondern auch die Kosten insgesamt. Hoch, sehr hoch.

Welche Bar ist die weltweit coolste für Sie? 
Mein Tipp ist die Mandarin Bar at Mandarin Oriental Hyde Park in London. Ich bin nicht so der Cocktail-Freak, dafür liebe ich ­ausgewählte Single Malt Whiskys und British Humor. Beides gibt es dort auf hohem Niveau. 

Wie werden Sie nervige Kunden los?
Indem ich von meinem Stuhl aufstehe. Klarer offener Blick … ­alles Weitere ergibt sich dann.

Wo reisen Sie nie wieder hin? 
Es gibt eigentlich kein Ziel, das ich nie wieder besuchen würde. Ich mag die Welt mit all ihren unterschiedlichen Facetten. Die ­Begegnungen mit Menschen, ihre Traditionen, ihre herausfordernden Lebensbedingungen: All das hat mich Respekt und ­Unvoreingenommenheit gelehrt. Was ich vermeiden würde, sind kriegerische Konfliktregionen, die meine Sicherheit bedrohen würden.


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