„Mein Job & Ich“

Michael Riebel

Michael Riebel auf den Malediven. 2023 war er zum ersten Mal dort, im Four Seasons Kuda Huraa

Michael Riebel auf den Malediven. 2023 war er zum ersten Mal dort, im Four Seasons Kuda Huraa. Foto: privat

 

ta fragt Counter-Experten Michael Riebel – der 47-jährige Inhaber von Siamar Reisen in Leipzig arbeitet seit 2002 in der Touristik


Wo würden Sie hinreisen, wenn Geld keine Rolle spielt?
Das ist eine fiese Frage. Zum Glück konnte ich als Touristiker schon sehr, sehr viele einzigartige Orte bereisen und wunderbare Erlebnisse sammeln. Aber wenn Geld (und Zeit), keine Rolle spielen würde, würde ich einen Jugendtraum verwirklichen: die Rallye Paris-Dakar mit dem Motorrad zu fahren. Entweder die klassische Route bis zum Lac Rose in Westafrika (das hat Tradition) oder die neue Version in Saudi-Arabien. Auch das finde ich spannend, da es noch kaum jemand kennt. Mit dem Training habe ich zumindest schon mal begonnen.

Was war Ihre schönste Inforeise?
Meine schönste Inforeise war mit dem Deutschen Reisering nach Lappland, um dort Hundeschlitten und Schneemobil zu fahren, und mit DER nach Peru, um zum Machu Picchu zu ¬wandern und mit Meiers Weltreisen auf der Royal Clipper, um durch die Karibik zu cruisen. Ja ja, unser Job ist schon hart.

Was war Ihr ungewöhnlichstes Essen auf Reisen?
Die ungewöhnlichste Location war ein „geheimes“ Wohnzimmer-Restaurant in Hongkong. Wir hatten ein Treffen mit Vertretern einer Agentur und wurden schnell und leise durch einige Gänge und Flure eines Wohnhauses in ein Restaurant geführt, das eigentlich nur ein Wohnzimmer war. Es war ganz urig und das Essen war sehr, sehr lecker. Ein Abend, an den ich und meine Frau sehr gern zurückdenken. Ach so, und in einem Erdofen im Hochland von Peru gab es gebackenes Meerschweinchen. Das war nicht so meins...

Welches Ziel haben nur wenige auf dem Schirm?
Ich finde die schottischen Highlands faszinierend: einsam und mystisch. Mit unfassbar netten und außergewöhnlichen Menschen dort. Und das Bergland im Norden Griechenlands, rund um die Meteora-Klöster: Es ist ein bisschen so, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.

Was darf in Ihrem Reisekoffer nicht fehlen?
Mein Smartphone und eine voll geladene Powerbank, da wir unterwegs immer auch arbeiten und Eindrücke per Foto und Video festhalten.

Was war Ihre ungewöhnlichste Buchung?
Ein Kunde wollte unbedingt eine ganz besondere Villa in der zweithöchsten Kategorie in einem Luxushotel auf den Malediven über Weihnachten und Silvester. Davon gab es nur zwei, keine war verfügbar. Über Kontakte haben wir tatsächlich noch eine Vakanz bekommen, aber es musste genau eine der beiden Villen sein. Davor wollte der Kunde noch eine bestimmte Suite im Burj al Arab sowie einen Pickup direkt am Gate mit einem Maybach, Delfinschwimmen (aber bitte nur im flachen Wasser bis zum Bauch) und eine Stadtrundfahrt im Lamborghini (aber bitte nicht in einem SUV). Der Buchungswert lag bei etwa 120.000 Euro. Der Aufwand war so riesig, dass wir – wenn wir die Arbeitszeit zusammenrechnen – kaum noch einen echten Ertrag hatten.

Welche Bar weltweit ist die coolste?
„Felix“ im The Peninsula Hongkong. An die Namen der Drinks kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber was mich neben den Drinks noch beeindruckt hat: der Ausblick von den „Skyline“-Toiletten. Echt verrückt.

Wie werden Sie nervige Kunden los?
Unhöflichen und unverschämten Kunden sagen wir, dass wir so nicht arbeiten möchten und empfehlen zwei, drei Büros in der Nachbarschaft. Oft sind diese Kunden dann so erschrocken, dass sie dort dann tatsächlich „vernünftig“ auftreten.


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