Reisevertrieb

Reisebüros der Zukunft: Bayern fördert Projekt „Reise Lab“

Gruppenfoto mit Scheckübergabe

Scheckübergabe (von links): Janine Maier (Centouris), Harald Reischel (Kermax), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Centouris-Chef Stefan Mang, Thomas Bösl (Raiffeisen Touristik Group) und Michael Buller (VIR). Foto: Maria Maier/StMELF

Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber hat in München symbolisch einen Förderbescheid in Höhe von rund 584.000 Euro an Vertreter des Projekts „Reise Lab“ übergeben. Damit soll die zukunftsfähige Ausrichtung stationärer und hybrider Reisebüros gefördert werden, wie das Ministerium mitteilt.

„Reisebüros wichtig für Jung und Alt“

„Stationäre Reisebüros prägen unsere Städte und Gemeinden und sind wichtiger Teil des Serviceangebots für Jung und Alt vor Ort“, so Kaniber. Im Reisevertrieb sei aber der Anpassungsdruck enorm. „Online-Buchungen nehmen zu, auch die digitale Transformation und der Fachkräftemangel stellen gerade die vielen inhabergeführten, klein- und mittelständischen Unternehmen vor große Herausforderungen. Mit dem Projekt Reise Lab machen wir die Branche fit für die Zukunft.“ Man leiste damit auch einen Beitrag zum Erhalt lebendiger attraktiver Ortschaften und zur Wertschöpfung vor Ort, so die Ministerin weiter.

Durchgeführt wird das Projekt von Centouris, einem Institut der Universität Passau, gemeinsam mit Akteuren aus der Tourismusbranche wie dem Verband Internet Reisevertrieb (VIR) und der Raiffeisen-Tours RT-Reisen GmbH.

Das Forschungsvorhaben befasst sich mit Herausforderungen und notwendigen Transformationsprozessen, aber ebenso mit den daraus resultierenden Chancen für den Reisevertrieb in Bayern. Vor allem soll es Aufschluss darüber geben, wie sich die Pandemie und die fortschreitende Digitalisierung auf die Struktur der Branche in Bayern ausgewirkt haben. Ein Schwerpunkt des Projekts ist die Frage, inwieweit KI entlang des gesamten Prozesses der Reisebuchung dazu beitragen kann, Kundenwünsche besser zu erkennen und darauf einzugehen. Die Ergebnisse des Projekts sollen Eingang in die konkrete unternehmerische Praxis finden.

„Trumpf gegen globale Wettbewerber“

„Ich bin überzeugt davon, dass das geschickte Verknüpfen digitaler Vertriebswege mit persönlicher Beratung vor Ort die Struktur des stationären Reisevertriebs in Bayern stärkt“, so Michaela Kaniber. „Dieses Weiterentwickeln bestehender bewährter Strukturen ist der große Trumpf – gerade im Vergleich mit den großen, anonymen und global agierenden Wettbewerbern.“ Das Urlaubserlebnis beginne mit einer „kompetenten persönlichen Reiseberatung“, führt die Tourismusministerin weiter aus. Mit dem Projekt Reise Lab trage man dazu bei, diese „enorme Serviceleistung der Reisebüros auf eine neue Ebene zu heben“.

Das Projekt hat eine Laufzeit bis Ende Juli 2027 und wird im Rahmen der Forschungsförderung des Tourismusministeriums gefördert. (ck)