Reisevertrieb

LCC: Mit 30 Punkten in die Zukunft

Eine große Menschenmenge steht im Freien in einem herbstlichen Park und hebt gemeinsam ein großes, silberfarbenes 3D-Schriftobjekt mit dem Wort „FORUM“ in die Höhe. Die Personen lächeln, winken und wirken fröhlich; rundherum liegen gefallene Blätter, und im Hintergrund sind Bäume sowie angrenzende Straßen und Gebäude zu sehen.

Rund 270 Reiseexperten diskutierten in Frankfurt am Main beim LCC-Forum über die Zukunft des Reisevertriebs. Foto: LCC

Die Reisebüro-Kette Lufthansa City Center (LCC) will bis 2030 mit Künstlicher Intelligenz und einem Fokus auf junge Kunden ihre Marktposition stärken. Das kündigte das Unternehmen auf seinem Forum in Frankfurt am Main an.

270 Teilnehmer diskutierten zwei Tage lang unter dem Motto „Impact“ über die Transformation des Reisebüro-Verbunds. Während bei der Vollversammlung auf Malta die internationale Perspektive und Zukunftsstrategien für das Impact-Motto im Mittelpunkt standen, ging es in Frankfurt um die konkrete Umsetzung im deutschen Markt.

Orth: „Jahr des Handelns“

Dazu wurde ein Paket aus 30 Maßnahmen vorgestellt, mit dem das Netzwerk bis 2030 „technologisch führend, kulturell erneuert und nachhaltig aufgestellt" werden soll. Das Programm umfasst eine neue digitale Plattform, besseres Kundenwissen und den verstärkten KI-Einsatz im Arbeitsalltag. LCC-Manager Markus Orth erklärte 2026 zum „Jahr des Handelns“. „Wir gestalten die Zukunft nicht, indem wir Trends beobachten, sondern indem wir handeln.“

Für 2026 erwartet LCC ein moderates Umsatzplus durch neue Partner im Geschäftsreisebereich und den Ausbau des Luxuskonzepts Fyne Travel.

Zu den Teilnehmern gehörten Büro- und Teamleiter aus dem deutschen LCC-Verbund sowie Vertreter der Branchenverbände Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Deutscher Reiseverband (DRV) und Verband Deutsches Reisemanagement (VDR). Auch die Klimaorganisationen Atmosfair und Klimalink waren vertreten.

KI soll Beratung revolutionieren

Künstliche Intelligenz stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die KI-Experten Dennis Berger und Alexander Mirschel zeigten, wie die Technologie die Arbeit von Reiseberatern verändern wird. LCC-Manager Markus Orth sagte: „KI ist der Elefant im Raum. Wer sie ignoriert, verliert – wer sie umarmt, gewinnt. Genau deshalb professionalisieren wir ihre Nutzung im gesamten Netzwerk."

In Workshops entwickelten die Teilnehmer erste Anwendungsfälle für Touristik und Geschäftsreisen –  von der Beratung über Marketing bis zur Prozessautomatisierung. LCC führt einen „KI-Führerschein" für alle Mitarbeiter der Zentrale ein.

Neue Zielgruppe: „NXT Generation"

Erstmals thematisierte LCC auch die „NXT Generation" – junge Zielgruppen mit anderen Reisegewohnheiten. Das Unternehmen gründete eine „NXT Gen Community" mit 28 jungen Talenten aus den LCC-Büros. „Wir brauchen die Kunden, das Personal und die Unternehmer der nächsten Generation, und wir müssen sie ernst nehmen", erläuterte Orth.

Melanie Gerhardt, Direktorin für Krisen- und Sicherheitsmanagement bei der Dertour Group, und Marco Götz, Vertriebschef bei Discover Airlines, sprachen über Risikomanagement und moderne Vertriebsanforderungen. Eine Reisemesse und das neue Format „LCC Wissenswelt" boten zusätzliche Austauschmöglichkeiten.
 

Ute Fiedler
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