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TUI beschließt Kapitalerhöhung

Konzernchef Fritz Joussen will mit TUI auch weiterhin Standards im Tourismus setzen

Konzernchef Fritz Joussen will mit TUI auch weiterhin Standards im Tourismus setzen. Foto: TUI

Zur Stärkung ihrer Bilanzstruktur hat die TUI Group eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro beschlossen. Dafür will der Reisekonzern mehr als 500 Millionen neue Aktien ausgeben. Mit dem Geld sollen vor allem staatliche Kredite zurückgezahlt werden.

Nach dem Umbau von Geschäftsfeldern und dem Neustart im Tourismus in den letzten Monaten liege der Fokus nun auf Refinanzierung und Reduzierung der Inanspruchnahme der Staatskredite, so TUI-Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen.

Staatskredite zügig zurückzahlen

Unter Einbeziehung der Erlöse aus der Kapitalerhöhung beliefen sich die finanziellen Mittel des Konzerns auf 4,5 Milliarden Euro. „Mit der Kapitalerhöhung kommen wir unserem Ziel, die staatlichen Kredite zügig zurückzuführen, einen großen Schritt näher“, so der Konzernchef.

Als größter Aktionär unterstütze die Unifirm Limited der Familie Mordashov die Strategie und habe sich verpflichtet, „alle auf ihre Beteiligung von 32 Prozent entfallenden Bezugsrechte auszuüben und die Aktien entsprechend zu zeichnen“, heißt es. Der Rest der Kapitalerhöhung werde von verschiedenen Banken übernommen.

„Wir wollen, wir können und werden zu wirtschaftlicher Stärke zurückfinden“, gibt Joussen die Richtung vor. Die neue TUI werde schlanker, digitaler und effizienter. „Aber sie wird weiter Standards im Tourismus setzen, bei Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit.“

Buchungen im Aufwind

Indes bleibe die Nachfrage nach Reisen hoch. Für das gesamte Sommerprogramm 2021 verzeichnet der Konzern laut Joussen 5,2 Millionen Buchungen, was einem Anstieg von 1,1 Millionen Buchungen seit der letzten Aktualisierung im August entspreche. Für die bevorstehende Wintersaison lägen die Buchungen bei 54 Prozent des Niveaus des Vorwinters. Der Durchschnittspreis liege um 14 Prozent über dem Vergleichswert des Winters 2018/2019. Die Winterkapazitäten plant TUI aktuell mit 60 bis 80 Prozent des normalen Programms.

Die Buchungen für den Sommer 2022 sind mit 1,6 Millionen Buchungen „sehr ermutigend“, findet der Konzernchef. Insgesamt lägen die Buchungen für diese Saison um 54 Prozent und der Durchschnittspreis um 15 Prozent über den Vergleichswerten des Sommers 2019. Angesichts des starken Nachholeffekts geht Joussen davon aus, dass sich das Volumen im Sommer 2022 wieder annähernd auf das Niveau des Vorkrisensommers 2019 einpendeln wird.

„Die Nachfrage ist da“, sagt er. Wo immer staatliche Reisebeschränkungen aufgehoben sind, sehe man sofort die schnelle Rückkehr des Geschäfts, Nachholeffekte und höhere Umsätze der Kunden für ihre Reisen.

Julia Treuherz