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Thomas Cook: Abschied aus dem Norden?

Verantwortlich für den Insolvenzantrag von Troll Tours waren unter anderem erhebliche Verluste im Island-Geschäft in den vergangenen zwei Jahren

Verantwortlich für den Insolvenzantrag von Troll Tours waren unter anderem erhebliche Verluste im Island-Geschäft in den vergangenen zwei Jahren. Foto: Pixabay

Nach dem überraschenden Insolvenzantrag des Kooperationspartners Troll Tours steht das Nordland-Geschäft bei Thomas Cook vor dem Aus. Eine Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen, doch die Aussage ist klar: „Im Sinne der strategischen Ausrichtung“ von Thomas Cook liege der Fokus „auf dem Kerngeschäft im Bereich Sun & Beach“, heißt es auf Anfrage von touristik aktuell.

Dazu gehöre der Ausbau des Portfolios an Hotels eigener Marken und „die Konzentration auf eine klare Produktausrichtung“. Die zielt auf Strandurlaub ab, für Ziele wie Nordland ist das Interesse eher gering. Im vergangenen Jahr hatte Thomas Cook bereits das Geschäft mit Städtereisen an Expedia übertragen, um nicht länger eigene Ressourcen zu binden.

Wie es in den nächsten Wochen und Monaten mit dem Nordland-Geschäft und den Troll-Tours-Buchungen weitergeht, kann Thomas Cook momentan nicht sagen. „Wir warten die weiteren Entwicklungen bei Troll Tours ab“, heißt es in Oberursel. Konkrete Entscheidungen würden erst getroffen, wenn die Ergebnisse des Insolvenzverfahrens vorliegen.

Aktueller Stand ist die Zusage, dass alle gebuchten Pauschalreisen bis 28. November durchgeführt werden. Einzelleistungen sind von dieser Zusage ausgenommen.

Reisebüros, die von der Insolvenz betroffen sind, kann Thomas Cook trotz der jahrelangen engen Zusammenarbeit mit Troll Tours offenbar nicht weiterhelfen. „Vertragspartner und Ansprechpartner für die Reisebüros ist Troll Tours direkt“, teilt der Konzern auf Anfrage mit. Reisebüros könnten ihre Forderungen anmelden, sobald das Insolvenzverfahren eröffnet ist.

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