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Thomas Cook: „Nichts schönreden“

Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung von Thomas Cook, ging während der Programmvorstellung auch auf die finanzielle Situation des Reisekonzerns ein

Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung von Thomas Cook, ging während der Programmvorstellung auch auf die finanzielle Situation des Reisekonzerns ein. Foto: mg

„Dass das vergangene halbe Jahr nicht optimal gelaufen ist, hat ja jeder mitbekommen“, sagte Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung von Thomas Cook, im Rahmen der Programmvorstellung des Reiseveranstalters auf Kreta. Beim Status quo müsse man nichts schönreden, jedoch das eine oder andere erklären. So hätten die Abschreibungen in Großbritannien nichts mit der Liquidität in Deutschland zu tun, so Berk weiter. Zudem habe das Problem der vielen Flugausfälle ja nicht nur Thomas Cook, sondern auch die anderen Veranstalter betroffen.

Damit, dass Thomas Cook kurz vor dem Ruin stehe, müsse man, allen Gerüchten der vergangenen Wochen zum Trotz, jedoch nicht rechnen. „Wen es beruhigt: Die Banken haben dem Konzern nochmals einen Kredit über 300 Millionen Britische Pfund bewilligt, den wir bei Bedarf ab November abrufen könnten“, so Berk.

Als Option werde derzeit, wie bereits bekannt ist, der Verkauf der Airline-Sparte oder einzelner Teile davon sehr genau sondiert. Man wolle sich in Zukunft vermehrt auf das Geschäft mit den eigenen Hotels konzentrieren und zudem Schulden abbauen.

Wie Berk einräumt, hätte der Start in den Sommer gerne besser anlaufen können. 71 Prozent des Sommerprogramms seien bislang verkauft – nun hoffe man auf ein starkes Last-minute-Geschäft. Für dieses zeigt sich Produktchef Sascha Büsseler „sehr optimistisch“. Insbesondere für die Türkei und Tunesien sei die Nachfrage momentan sehr gut.

Neue Produkte, vor allem Erlebnisse

Was die kommende Wintersaison angeht, setzt Büsseler auf neue Destinationen, neue Hotels und außergewöhnliche Rundreiseerlebnisse.

Unter anderem werden im Kitesurf-Hotspot El Gouna in Ägypten ein neuer Cook’s Club und ein neues Casa Cook eröffnet, die sich laut Büsseler „deutlich von anderen Hotelprodukten“ abheben. Dies gelte nicht nur für den Style der Häuser und das Erlebnis, sondern auch für die Größe. 144 Zimmer im Cook's Club und 100 im Casa Cook seien deutlich intimer als alles, was man sonst am Roten Meer finde. Erstmals werden zudem die beiden Lifestyle-Hotelmarken in einer Winterdestination angeboten.

Insgesamt sind dann am Roten Meer mehr als 200 Hotels im Angebot, in den Katalogen stehen 54 Häuser sowie drei Nilkreuzfahrten zur Auswahl.

Mehr für Best Ager

Neben den Millenials legt Thomas Cook den Fokus auch auf die Gruppe der „Best Ager“. Für die Gäste ab 60 Jahren wird das Programm „Vitalwelt“ ausgeweitet: In bis zu 20 Hotels auf Gran Canaria, Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, Mallorca und Ägypten können Best Ager gemeinsame Aktivitäten unternehmen.

Auf Erlebnisse setzen die Veranstaltermarken ebenfalls in den Fernzielen: Mehr als 100 Touren sind weltweit im Programm, unter anderem außergewöhnliche Highlights wie „Ostkuba kompakt“, während der ein Besuch der Finca Manacas in Biran geplant ist, auf der Fidel Castro aufwuchs. Aber auch für abenteuerlustige Familien wurde das Programm erweitert: Rundreisen für große und kleine Entdecker in kleinen Gruppen mit längeren Aufenthalten an einem Ort und Badepausen führen unter anderem nach Namibia, Kuba, Tansania und Vietnam.

Neue Ziele wie Oman und La Reunion, dazu neue Luxusunterkünfte in den Vereinigten Arabischen Emiraten und auf den Malediven im Programm von Thomas Cook Signature Finest Selection komplettieren das Programm für den Winter.

Die Preise werden nach Aussage von Produktchef Büsseler abgesehen von den üblichen leichten Schwankungen weitestgehend stabil bleiben.

 
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