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FTI strafft das Provisionsmodell

FTI führt für seine Reisebüros ein neues Provisionsmodell ein.

FTI führt für seine Reisebüros ein neues Provisionsmodell ein.

Präsentieren ihr Vergütungsmodell auf einem Bierdeckel: FTI-Manager Ralph Schiller (links) und Richard Reindl

Präsentieren ihr Vergütungsmodell auf einem Bierdeckel: FTI-Manager Ralph Schiller (links) und Richard Reindl. Fotos: mg

Mit einem neuen, vereinfachten Provisionsmodell will die FTI Group das eigene Wachstum vorantreiben und Reisebüros eine transparente Vergütung bieten. Die gute Nachricht: Das Budget bleibt insgesamt stabil. Die schlechte Nachricht: Nach stabilen Staffeln in diesem Jahr liegen die Hürden im nächsten Jahr höher. Und ohne Wachstum kann dies kaum kompensiert werden.

Der Grund dafür ist das starke Wachstum der Münchner Veranstaltergruppe. „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren beim Umsatz um 30 Prozent zugelegt. Das muss sich auch bei der Vergütung widerspiegeln“, sagt Vertriebschef Ralph Schiller. Ansonsten wird es für FTI schlichtweg zu teuer.

Konkret heißt dies: Für eine Vergütung von elf Prozent ist im nächsten Touristikjahr ein Umsatz von 350.000 Euro nötig, bisher liegt die Schwelle bei 250.000 Euro. Für zwölf Prozent sind 500.000 Euro nötig, derzeit bekommen FTI-Partner dafür 13 Prozent Provision.

Drei Staffeln statt derzeit zehn

Der Blick auf die Staffel wird dabei noch wichtiger als bisher: Denn statt zehn Staffelstufen gibt es künftig nur noch drei. „Unser Traum war, dass das Provisionsmodell auf einen Bierdeckel passt. Das haben wir geschafft“, freuen sich Schiller und sein Vertriebsdirektor Richard Reindl. Die Schattenseite der Transparenz ist, dass die nächsthöhere Staffel für manche Reisebüros kaum erreichbar sein dürfte.

Mehr oder weniger kompensiert werden die erhöhten Umsatzschwellen durch zwei Dinge: Zum einen gibt es künftig einen Bonus auf den Mehrumsatz. Er wird rückwirkend mit zusätzlichen drei Prozent vergütet – und zwar auch bei Büros, die unter dem Mindestumsatz von künftig 150.000 Euro liegen. Auch hier hat FTI die Hürde höher gelegt: Derzeit sind 100.000 Euro nötig, um zehn Prozent Provision zu erhalten.

Mehr Geld für Buchung von FTI-Hotels

Zum anderen verdoppelt FTI die Zusatzvergütung für Meeting-Point-Hotels: Führt eine Pauschalreise zum Beispiel in ein Labranda-Hotel, gibt es mit dem Start in den Winter mindestens ein Prozent mehr Provision auf die gesamte Reise. Kleine Reisebüros unter Mindestumsatz erhalten bei diesen Reisen ab der ersten Buchung eine Vergütung von zehn Prozent, Start-up-Partner kassieren sogar elf Prozent.

Davon abgesehen bietet FTI kleinen Büros mit Hilfe des traditionellen Start-up-Programms Reindl zufolge „eine sehr leichte Möglichkeit“, zehn Prozent Provision zu erhalten. Nötig sei lediglich die „Bereitschaft, sich näher mit FTI zu beschäftigen“, ein Budget von 190 Euro sowie ein persönlicher Arbeitsaufwand von zwei Tagen pro Jahr. Geboten werden im Gegenzug zwei kostenlose Mailings an 200 Kunden, zwei Online-Schulungen sowie Werbematerialien und Academy-Angebote.

Unverändert bleibt das Portfolio der Marken, deren Umsätze die Basis für die drei neuen Umsatzstaffeln sind: FTI, 5 vor Flug, Big Xtra, Windrose, FTI Ticketshop, LAL Sprachreisen, FTI Cruises, Drive FTI, Cars & Camper.

Für Windrose selbst gibt es unverändert zehn Prozent Provision, für Drive FTI 15 Prozent und für Cars & Camper sowie FTI Cruises je zwölf Prozent.

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