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Insolvenzabsicherung: DRV mahnt vor Schnellschüssen

Für die Insolvenzabsicherung muss es auch künftig individuelle Lösungen geben, fordert DRV-Präsident Norbert Fiebig. Foto: DRV

Für die Insolvenzabsicherung muss es auch künftig individuelle Lösungen geben, fordert DRV-Präsident Norbert Fiebig. Foto: DRV

Zum Auftakt der 69. Jahrestagung des DRV in Hamburg hat Präsident Norbert Fiebig die Politik vor Schnellschüssen beim Thema Insolvenzabsicherung gewarnt: „Wir brauchen ein System, das den Schutz der Kunden gewährleistet und das wirtschaftlich tragfähig ist“, sagte Fiebig.

Was die Branche jedoch nicht brauche, sei „eine Sozialisierung der Risiken“. Man müsse bei der künftigen Ausgestaltung der Insolvenzabsicherung darauf achten, „dass neue Modelle versicherbar bleiben und die Finanzkraft der Unternehmen abbilden“.

Genau so wird es bislang gehandhabt: Für Veranstalter mit einer soliden Finanzierungsbasis ist die Insolvenzabsicherung günstiger als für Veranstalter mit geringem finanziellen Rückhalt. Vor allem für letztere wurden die Beiträge mit dem Start des neuen Touristikjahrs zum Teil bereits deutlich angehoben.  

Der viel diskutierte Topf von 110 Millionen Euro betrifft laut Fiebig „in der gesamten Branche lediglich eine Handvoll“ Veranstalter. Das Problem: Rutschen im gleichen Jahr mehrere mittelgroße Veranstalter in die Insolvenz, summiert sich auch in diesem Fall die Schadenssumme schnell auf über 110 Millionen Euro. Bislang war dies allerdings noch nie der Fall.

Wichtig ist aus Sicht des DRV-Präsidenten, dass der Wert der Pauschalreise nicht nur auf die Absicherung der Kundengelder reduziert werde. „Die Menschen wollen in den Urlaub fahren – und sie wollen jemanden haben, der ihnen die Reise professionell organisiert“, sagte Fiebig in seiner Auftaktrede zur Jahrestagung auf dem Kreuzfahrtschiff Artania.

Darüber hinaus umfasse die Pauschalreise weitere Vorteile wie Rundumservice inklusive Transfers, professionelles Krisen-Management und persönliche Ansprechpartner vor Ort.