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TUI erhält weitere 1,2 Milliarden Euro

TUI kann in der Corona-Krise mit weiteren Staatshilfen rechnen. Foto: TUI

TUI kann in der Corona-Krise mit weiteren Staatshilfen rechnen. Foto: TUI

Nach dem ersten Hilfsdarlehen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro im März dieses Jahres erhält der schwer von der Corona-Pandemie getroffene Reisekonzern TUI weitere Staatshilfen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Damit werden nach Unternehmensangaben die touristische Wintersaison 2020/2021 sowie weitere längerfristige Reisebeschränkungen durch Covid-19 abgedeckt. 

„Das zusätzliche Stabilisierungspaket erlaubt uns, den Fokus auf das operative Geschäft zu legen und gleichzeitig die Neuausrichtung des Konzerns voranzutreiben. Bereits vor der Pandemie hatten wir die nächste Transformation der TUI eingeleitet: den Wandel zu einem digitalen Plattformunternehmen. Dieser Wandel wird jetzt deutlich beschleunigt“, erläutert TUI-Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen. Einschließlich der Mittel aus dem zusätzlichen Stabilisierungspaket verfüge die TUI AG damit über Kreditlinien und Finanzmittel in Höhe von 2,4 Milliarden Euro.

Laut TUI werde der bereits bestehende Kredit der Förderbank KfW um 1,05 Milliarden Euro aufgestockt. Weitere 150 Millionen Euro sollen über die Konstruktion einer Wandelanleihe mit einer Laufzeit von sechs Jahren fließen, die das Unternehmen an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) ausgeben will.  

Die Anleihe werde mit 9,5 Prozent verzinst. TUI habe ein Rückzahlungsrecht, sobald der Kredit in Höhe von 1,05 Milliarden Euro zurückgezahlt ist. Bei vollständiger Wandlung entspräche dies derzeit einem Anteil an TUI von bis zu neun Prozent. Der Wandlungspreis je Aktie würde auf 60 Prozent des durchschnittlichen Börsenkurses vor der Wandlung festgelegt, nicht aber unter 2,56 Euro.

Laut Joussen ist das „integrierte Geschäftsmodell“ von TUI intakt. „Der Sommerurlaub findet in allen Märkten wieder statt. Wir haben rechtzeitig massive Kostensenkungen eingeleitet und diese schnell und konsequent umgesetzt." Da aber niemand wisse, wann es einen Impfstoff oder Medikamente geben wird und welche Auswirkungen die Pandemie in den nächsten Monaten in einzelnen Märkten hat, so Joussen weiter, sei es „richtig und wichtig, gemeinsam mit der Bundesregierung weitere Vorsorge zu treffen“. 

Darüber hinaus fährt der Konzern einen harten Sparkurs: Bis zu 8.000 Stellen vor allem im Ausland sollen gestrichen, die Flotte von TUI Fly um mindestens die Hälfte verkleinert werden.