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Insolvenzabsicherung: ASR mahnt Politik an

Ein Jahr nach der Pleite von Thomas Cook übt der Branchenverband ASR Kritik an Politik und Versicherungswirtschaft, da bislang noch keine Lösungen für die Neuregelung der Insolvenzabsicherung gefunden wurden. ASR-Präsident Jochen Szech zeigt sich insbesondere vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) und dem Versicherungskonzern HDI Gerling enttäuscht.

„Die Kommunikationspolitik des Ministeriums ist an Intransparenz nicht zu überbieten“, schimpft Szech. Es sei überfällig, endlich die Tourismuswirtschaft in die Planspiele aktiv einzubinden und „mit uns zu sprechen statt nur über uns“.

Nach Informationen des ASR plant HDI Gerling, die Sparte Insolvenzabsicherung zum Jahreswechsel einzustellen. Die bei HDI abgesicherten Veranstalter müssten sich dann für 2021 einen neuen Versicherer suchen – was mit „diesem kurzen Vorlauf, in der Corona-Krise und angesichts der völlig offenen rechtlichen Neuregelung“ aus Sicht des ASR ein „praktisch hoffnungsloses Unterfangen“ ist.

„Der Bund handelt nicht – und HDI nutzt das, um sich aus dem Staub zu machen“, fasst Szech zusammen und fordert einmal mehr eine Übergangslösung bis zur Einführung der reformierten Neuregelung. Ohne Absicherung der Kundengelder bliebe den bei HDI versicherten Veranstaltern meist nur der Weg in die Insolvenz.

Szech fordert das BMJV zu zügigem Handeln auf und weist auf die vom ASR gemachten Vorschläge hin. Die bisherige Regelung habe für den Mittelstand und die Verbraucher 25 Jahre lang sehr gut funktioniert. Nun brauche man endlich auch die Vollabsicherung für die Handvoll größerer Veranstalter. „Das ist nicht schwer, wenn der Wille zu einer marktgerechten Lösung da ist“, so der ASR-Präsident.