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Reiseveranstalter sagen „Danke“

Nach der anonymen Kritik dieser Woche kommt von den Veranstaltern nun endlich Lob für den Reisebüro-Vertrieb

Nach der anonymen Kritik dieser Woche kommt von den Veranstaltern nun endlich Lob für den Reisebüro-Vertrieb. Foto: zakokov/istockphoto

Die großen Reiseveranstalter haben die digitale Jahrestagung der Kooperation TSS dazu genutzt, sich bei den Reisebüros für ihre Arbeit in den vergangenen Monaten zu bedanken. „Sie waren und sind eine große Unterstützung. Wir wissen, was sie geleistet haben“, begann Hubert Kluske, Vertriebschef von TUI, den Reigen der Ansprachen durch die fünf größten Veranstalter der Branche TUI, DER Touristik, FTI, Alltours und Schauinsland-Reisen.

TUI: „Neue Prozesse funktionieren“
Gleichzeitig betonte Kluske seine Zufriedenheit darüber, wie sich die Reisebüros auf neue Prozesse eingestellt haben. Zwar verstehe er den Wunsch nach telefonischer Erreichbarkeit, der nach wie vor bei TUI nicht gewährleistet werden könne. Andere Kommunikationswege wären in den vergangenen Monaten allerdings zu ineffektiv und nicht zu realisieren gewesen.

Inzwischen gebe es immerhin eine Rückruffunktion, die Antwortzeiten auf Rückfragen seien deutlich besser als noch vor Wochen, versicherte der TUI-Vertriebschef vor rund 600 virtuell vertretenen Mitgliedern der TSS-Kooperation.

DER Touristik: Zusammenarbeit als Vorteil für Kunden
Auch von DER Touristik kam ein großes „Danke für die letzten Monate“. Die Krise habe einmal mehr gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern und Reisebüros insgesamt gut funktioniere und für Kunden „ein riesiger Vorteil ist“, verwies Vertriebschef Mark Tantz unter anderem auf die erfolgreiche Rückholung der Kunden nach der weltweiten Reisewarnung Mitte März.

Reisebüros hätten für Veranstalter wie DER Touristik mit großem Engagement einen großen Teil der Kommunikation übernommen – diese Unterstützung wisse man zu sehr zu schätzen und zahle sie in Form einer attraktiven Vergütung und regelmäßigen Sonderaktionen mit zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten zurück.  

FTI: Schnelle Antwortzeiten sind gefragt
FTI-Vertriebsdirektor Richard Reindl nutzte seine Rede neben dem Dank für die Unterstützung unter anderem dafür, den Umbau der Vertriebsabteilung zu begründen. Das Einstellen des Außendienstes sei genauso schmerzhaft gewesen wie alle anderen Entlassungen, so Reindl. Für die Reisebüros würden sich aber keine negativen Folgen ergeben. „Sie brauchen schnelle Entscheidungen, schnelle Reaktionen“, so Reindl. Genau das wolle FTI den Reisebüros bieten – trotz Krise, trotz finanziell schwieriger Situation, trotz Kurzarbeit.
Gleichzeitig entschuldigte sich der Vertriebsdirektor dafür, dass es bei der Abwicklung von Buchungen mitunter zu manuellen Fehlern komme. Grundsätzlich sei jedoch klar: „Wir kämpfen um jede Buchung – und wir kämpfen um guten Reisebüro-Service“, so Reindl.  

Alltours: „Was Reisebüros bringen, schaffen Onliner nicht“
Auch Alltours-Vetriebschef Georg Welbers zog seinen Hut – nicht nur für die vergangenen Wochen, sondern auch für die Gegenwart: „Was die Reisebüros zurzeit bringen, schaffen die Onliner nicht!“ Der Grund dafür läge in vielen Angeboten der Veranstalter wie etwa kostenlose Stornos für bestimmte Buchungs- und Reisezeiträume. So etwa sei online kaum zu vermitteln – „da ist die persönliche Beratung absolut im Vorteil“, so Welbers.

Er selbst hofft, dass Alltours künftig in der Außendarstellung der TSS-Büros präsenter wird. „Dafür stellen wir auch entsprechende WKZ zu Verfügung“, versprach der Manager.

Schauinsland: Kontakte ins System stellen
Schauinsland-Vertriebschef Detlef Schroer betonte, dass die letzten Monate extrem hart waren – und zwar für die gesamte Branche. Reisebüros hätten dabei eine zentrale Rolle gespielt: „Sie haben uns an vielen Stellen extrem unterstützt. Dafür ein riesiges Dankeschön. Nur so war das Chaos gerade so beherrschbar“, nahm Schroer kein Blatt vor den Mund.

Gleichzeitig stellte er klar, dass es gerade jetzt wichtig sei, sich gegenseitig zu unterstützen. Dazu gehöre auch, dass Reisebüros bei allen Buchungen die Kommunikationsmöglichkeiten mit den Kunden im System eintragen sollten. „Nur so können wir Kunden bei einer kurzfristigen Änderung der Lage schnell erreichen“, appellierte Schroer an den Vertrieb, unter anderem Handy-Nummern des Kunden einzugeben.

 
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