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Cook-Pleite: Bund hat rund 71 Millionen Euro ausgezahlt

Musste die Corona-Krise nicht mehr erleben: Reisekonzern Thomas Cook

Musste die Corona-Krise nicht mehr erleben: Reisekonzern Thomas Cook. Foto: Thomas Cook

Mehr als ein Jahr nach der Insolvenz von Thomas Cook hat die Bundesregierung an geschädigte Kunden Schadensersatzleistungen in Höhe von rund 70 Millionen Euro ausgezahlt. Darüber informierte die Bundesregierung Ende vergangener Woche den Tourismusausschuss, heißt es aus dem Büro von Markus Tressel, tourismuspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Das Geld ging an Kunden, deren angezahlte Gelder nicht durch die Insolvenzabsicherung erstattet werden konnten. Mit den bisherigen Zahlungen wurden Tressel zufolge rund 50.000 Kunden entschädigt.
 

Nicht alle Kunden mit Antrag beim Bund

Ursprünglich hieß es, dass auf den Staat Entschädigungskosten von rund 225 Millionen Euro zukommen. Diese Summe wird allerdings nicht nötig sein, da dem Vernehmen nach lediglich rund 60 Prozent der betroffenen Kunden ihre Ansprüche beim Bund geltend gemacht haben.

Der Staat hatte sich im Fall Cook für Schadensersatzzahlungen entschlossen, da die gesetzlich geregelte Absicherung der Kundengelder für die Insolvenz eines großen Konzerns im Widerspruch zu geltendem EU-Recht viel zu gering angesetzt war. Dies hätte zu einer Flut von Klagen gegen die Regierung geführt. Eine erste kam von der Düsseldorfer Anwältin Nicole Mutschke Mitte November 2019.
 

Zurich hat das Thema Cook abgeschlossen

Nach der Berechnung des Cook-Insolvenzabsicherers Zurich deckte der staatlich geforderte Insolvenztopf nur 17,5 Prozent der angezahlten Reisepreise. Diese Gelder wurden bis Ende 2020 laut Dienstleister Kaera an 98 Prozent der Anspruchsteller ausgezahlt. Bei den restlichen zwei Prozent wartet Kaera noch auf die Zusendung nötiger Unterlagen.

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