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TUI: Jeden Monat 300 Millionen Euro Verlust

TUI-Zentrale in Hannover

TUI-Zentrale in Hannover. Foto: TUI

Die anhaltende Corona-Pandemie zehrt weiter an den Finanzen des weltweit größten Touristikkonzerns TUI: Allein zwischen Januar und März betrug der „monatliche Mittelabfluss“ im Schnitt 300 Millionen, der Verlust insgesamt (bereinigtes Ebit) 1,3 Milliarden Euro.

Der Umsatz für das erste Geschäftshalbjahr 2021 betrug lediglich 716 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2020 und damit zum Teil noch kurz vor dem Ausbruch der Pandemie waren es im gleichen Zeitraum 6,6 Milliarden Euro.

Neue Wandelanleihe platziert
Damit dem Konzern das Geld nicht ausgeht, schloss TUI im April 2021 eine zusätzliche Finanzierung am Kapitalmarkt ab. Die fast doppelt überzeichnete Emission einer Wandelanleihe erreichte ein Volumen von 400 Millionen Euro. Sie soll insbesondere der Refinanzierung von Krediten aus den staatlichen Corona-Stabilisierungspaketen dienen. Für TUI-Chef Fritz Joussen „ein wichtiger erster Schritt, um unsere Kapitalstruktur anzugehen“.

Manager Magazin zeigt sich skeptisch
Das Manager Magazin sieht die Lage des Konzerns dennoch mit Skepsis. Von einer Rettung könne bislang keine Rede sein, hieß es kürzlich in einer Analyse zu TUI. Besonders bedenklich sei der angehäufte Schuldenberg von über sieben Milliarden Euro. Er sei durch reguläres Geschäft niemals abzubauen, das gehe nur durch den Verkauf von Tafelsilber, zeigt sich das Manager Magazin überzeugt. Der von Joussen beschworene Umbau in ein profitables Plattformunternehmen sei „reines Wortgeklingel“.

Neues TUI Blue auf Sylt
Zu den wenigen Hoffnungsschimmern gehören zurzeit die zunehmend erfolgreiche Impfkampagne, die steigenden Buchungen und die Eröffnung des neuen TUI Blue auf Sylt. Die Nachfrage für das Haus sei hervorragend, berichtete jüngst TUI-Blue-Chef Artur Gerber.

Matthias Gürtler