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TUI: Kritik an starren Inzidenzwerten

Der Reisekonzern TUI konnte seine wirtschaftliche Situation im Sommer weiter verbessern. Foto: TUI

Der Reisekonzern TUI konnte seine wirtschaftliche Situation im Sommer weiter verbessern. Foto: TUI

TUI verzeichnet im dritten Geschäftsquartal eigenen Angaben zufolge eine vergleichsweise „hohe Nachfrage“ nach Urlaubsreisen. Zugleich zeigt sich weiterhin ein verstärkter Trend zu Online-Buchungen: Auch im dritten Quartal buchten den Angaben zufolge 52 Prozent der TUI-Kunden ihren Urlaub im Internet. Darüber hinaus finde die Interaktion mit Gästen verstärkt digital statt, heißt es weiter. Fast 70 Prozent aller TUI Pauschalreisegäste nutzen die TUI App – ein Plus von 21 Prozent.

Balearen und griechische Inseln gefragt

„Die Kundennachfrage und Buchungsdynamik sind hoch, sobald Reise-Einschränkungen zurückgenommen werden“, kommentiert TUI-Chef Fritz Joussen die jüngste Konzernbilanz. „Die Zahlen für den Beginn des Sommergeschäftes sind erfreulich. Deutschland und kontinentaleuropäische Märkte zeigen eine hohe Nachfrage.“

Es sei mit Blick auf die erfolgreichen Impfkampagnen in Europa jetzt aber nötig, von der starren Betrachtung von Inzidenzwerten als Gradmesser der Pandemie wegzukommen. „Wer nicht oder kaum gefährdet ist, sollte seine Freiheitsrechte jetzt umfassend zurückerhalten”, fordert Joussen.

Beliebteste Reiseziele sind in diesem Sommer neben den Balearen mit Mallorca die griechischen Inseln, insbesondere Kreta und Rhodos, wie TUI weiter mitteilt. Darüber hinaus seien auch der Inlandstourismus und Kreuzfahrten sowie die Hotel- und Clubmarken der TUI Group gefragt. Im Berichtszeitraum waren 283 TUI-Hotels geöffnet und acht konzerneigene Kreuzfahrtschiffe unterwegs.

Mit dem positiven operativen Neustart konnte TUI auch wieder Mittelzuflüsse erzielen. Da diese im dritten Geschäftsquartal höher waren als die laufenden Kosten, verzeichnete der Konzern erstmals seit Beginn der Pandemie einen positiven Cash-Flow vor Finanzierungstätigkeit in Höhe von rund 320 Millionen Euro.

Minus von 670 Millionen Euro

Da aufgrund fortgesetzter Beschränkungen nicht in allen Märkten und Destinationen wieder Reisen aufgenommen werden konnten, bleibt das Ergebnis mit einem Minus von rund 670 Millionen Euro (bereinigtes Ebit) unterm Strich aber negativ. Der Konzernumsatz belief sich auf 650 Millionen Euro.

Auch die Kapitalsituation hat sich bei TUI verbessert. Demnach standen dem Konzern zum 9. August 2021 finanzielle Mittel in Höhe von 3,1 Milliarden Euro zur Verfügung, rund 1,4 Milliarden Euro mehr gegenüber dem Stand vom Mai 2021.

Ende Juli haben TUI, 19 internationale Banken und die KfW vereinbart, die Laufzeit der Staatskredite in Höhe von insgesamt 4,7 Milliarden Euro bis Sommer 2024 zu verlängern. Ziel bleibe aber weiterhin die schnelle Rückführung, heißt es.

Thomas Riebesehl
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