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TUI: Starkes erstes Quartal – Schuldenabbau im Fokus

TUI will 2023 alles daran setzen, die Schuldenlast zu senken

TUI will 2023 alles daran setzen, die Schuldenlast zu senken. Foto: TUI

Mit 3,8 Milliarden Euro Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 hat der TUI-Konzern den Vergleichszeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 übertroffen. Der generierte Umsatz entspricht einem Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damals wurde Reisen und Reisebausteine im Wert von 2,4 Milliarden Euro verkauft. Das saisonale Minus beim operativen Ergebnis konnte fast halbiert werden: von minus 274 Millionen Euro auf minus 153 Millionen Euro.

Zahlen liegen noch unter 2019

3,3 Millionen Gäste sind im ersten Quartal des Geschäftsjahres mit TUI verreist. Das ist eine Million mehr als im Vorjahreszeitraum, aber immer noch 400.000 weniger als 2019.

Mit insgesamt aktuell 8,7 Millionen Buchungen für die Wintersaison 2022/2023 und den Sommer 2023 sieht TUI-Vorstand Sebastian Ebel eine „ermutigende Buchungsentwicklung“. Mit dem Start ins neue Jahr habe sich die Buchungsdynamik „erheblich erhöht“. Dies gelte gerade auch für Deutschland. In den letzten vier Wochen habe das Gesamtvolumen das Niveau vor der Pandemie übertroffen, bei gleichzeitig höheren Durchschnittspreisen.

Preise deutlich über 2019

Für den Winter liegen diese laut Ebel um acht Prozent über dem Preisniveau des Vorjahres, im Vergleich zum Vorpandemie-Winter um 29 Prozent. Im Sommer liegen die Durchschnittspreise um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr, gegenüber 2019 sind es satte 24 Prozent.

Auch Kreuzfahrten legen weiter zu

Die Erholung des Bereichs Kreuzfahrten setzte sich TUI zufolge im ersten Geschäftsquartal fort, sodass das dritte positive Quartal seit Beginn der Pandemie erzielt wurde. Das bereinigte EBIT verbesserte sich deutlich von minus 32 Millionen Euro im Vorjahr auf 0,2 Millionen Euro.

Schuldenabbau hat hohe Priorität

Wichtigstes Ziel des Konzerns ist der weitere Abbau von Schulden. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatte TUI begonnen, erste Staatshilfen aus Pandemie-Zeiten zurückzuzahlen. Aufgrund der laut Konzernchef Ebel „sehr guten und nachhaltigen operativen Entwicklung“ insbesondere im vergangenen Sommer hat TUI im Dezember mit dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds die Bedingungen für eine vollständige Rückführung der verbliebenen Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungs-Fonds (WSF) festgelegt.

2023 als „Jahr der Transformation“

Die Vereinbarung ermöglicht außerdem eine weitere substantielle Rückführung der Kreditlinien der KfW. Man habe „gemeinsam mit dem WSF einen strukturierten Weg für die Rückführungen vereinbart“, betont Mathias Kiep, Finanzvorstand der TUI Group. 2023 sei „ein Jahr der Transformation“, in dem TUI diese Vereinbarung „konsequent“ umsetze.

Wichtig sei weiterhin eine Stärkung der Bilanz. Im Klartext heißt das: TUI will und muss mit allen Mitteln die Nettoverschuldung senken und die Zinskosten reduzieren. Die Prognose von Mathias Kiep: „Wir werden die staatlichen Hilfen ablösen und TUI fit machen für profitables Wachstum. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, diese Schritte anzugehen.“

Julia Treuherz, Matthias Gürtler