Verkehr

Fernbus: Deutsche Touring ist pleite

Auf den meisten Strecken sollen die Eurolines-Busse vorerst weiterfahren

Auf den meisten Strecken sollen die Eurolines-Busse vorerst weiterfahren. Foto: Deutsche Touring

Auf den meisten Strecken sollen die Eurolines-Busse vorerst weiterfahren

Auf den meisten Strecken sollen die Eurolines-Busse vorerst weiterfahren. Foto: Deutsche Touring

Ein weiteres Unternehmen fällt dem Preiskampf im Fernbusmarkt zum Opfer: Die Deutsche Touring GmbH, Betreiber von Eurolines in Deutschland, meldete am Montag Insolvenz an. Der Geschäftsbetrieb soll aber zu einem großen Teil aufrechterhalten werden – das kündigte der vorläufige Insolvenzverwalter Miguel Grosser an.

Demnach habe man mit den Busunternehmen, die mit der Deutschen Touring unter Vertrag stehen, eine Einigung erzielen können. „Mehr als 260 Fernbuslinien wurden gemeinsam mit unseren europäischen Partnern gesichert. Der Ticket-Verkauf sowie die Beförderung werden weiterhin gewährleistet“, teilte das Unternehmen auf Twitter mit. Insbesondere der Betrieb an den Busbahnhöfen in Hannover und Stuttgart, die von der der Deutschen Touring geführt werden, soll weitergehen. Einzelne Verbindungen seien allerdings bereits in der vergangenen Woche geschlossen worden.

Allerdings seien „die Rahmenbedingungen für eine auf Dauer angelegte Sanierung im Insolvenzverfahren sehr schwierig“, erklärt Grosser. „Ich kann noch keine Prognose abgegeben, ob und in welcher Form es gelingen kann, die Deutsche Touring zu erhalten.“ Dem vorläufigen Insolvenzverwalter steht eine Frist von drei Monaten zur Verfügung, um eine Lösung zu finden.

Erst im Februar hatte die Touring mit dem Konkurrenten Dein Bus eine umfassende Kooperation ins Leben gerufen. Durch die neue Zusammenarbeit konnte der Eurolines-Verbund 90 zusätzliche Verbindungen vor allem innerhalb Deutschlands anbieten. Das Netz von Dein Bus vergrößert sich um 290 neue Strecken, in erster Linie im europäischen Ausland.

Mit einem Marktanteil von 2,8 Prozent war Eurolines in Deutschland zuletzt der größte verbliebene Konkurrent des übermächtigen Anbieters Flixbus: Er deckt mittlerweile fast 91 Prozent des Fernbusgeschäfts ab.
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