Verkehr

Air Berlin: Bieter bestätigt, Langstrecken gestrichen

Es bleibt dabei: Air Berlin wird wohl im Wesentlichen unter Lufthansa und Easyjet aufgeteilt

Es bleibt dabei: Air Berlin wird wohl im Wesentlichen unter Lufthansa und Easyjet aufgeteilt. Foto: Air Berlin

Es bleibt dabei: Air Berlin wird wohl im Wesentlichen unter Lufthansa und Easyjet aufgeteilt

Es bleibt dabei: Air Berlin wird wohl im Wesentlichen unter Lufthansa und Easyjet aufgeteilt. Foto: Air Berlin

Im Bieterkampf um die Aufteilung von Air Berlin hat sich die insolvente Airline festgelegt: Nach dem Votum der Gläubigerausschüsse von vergangener Woche hat am Montag auch der Aufsichtsrat grünes Licht für Verhandlungen mit Lufthansa und Easyjet gegeben. Laut einer Mitteilung von Air Berlin soll mit den ausgewählten Bietern bis zum 12. Oktober weiter verhandelt werden, wobei „Teilveräußerungen in Betracht gezogen werden sollen“.

Dabei wird Lufthansa den Löwenanteil übernehmen – die größte deutsche Airline hatte laut Medienberichten für bis zu 78 der insgesamt 144 Flugzeuge von Air Berlin ein Gebot abgegeben, das bei mindestens 200 Millionen Euro liegen soll. Auch die Air-Berlin-Töchter Niki sowie Luftverkehrsgesellschaft Walter (LGW) sollen von der Kranich-Airline übernommen werden. Über einen kleineren Teil der Flotte wird den Angaben zufolge mit dem britischen Billigflieger Easyjet verhandelt – im Gespräch ist ein Gebot für bis zu 30 Flugzeuge.

Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann zeigt sich optimistisch, für rund 80 Prozent der 8.000 Beschäftigten „gute Chancen für neue Arbeitsplätze bei den Bietern erreichen zu können“. Derweil mahnt der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus: „Wir sind noch nicht am Ziel der Verhandlungen. Ein stabiler Flugbetrieb in den kommenden Tagen und Wochen ist Grundvoraussetzung für den Erfolg. Alles andere gefährdet die Verhandlungen.“

Unterdessen wird Air Berlin das Langstreckenangebot nach eigenen Angaben am 15. Oktober vollständig einstellen. Grund sei, dass die Leasingfirmen schrittweise ihre Airbus A330-Jets zurückzögen. Für die 17 Langstreckenflugzeuge von Air Berlin gibt es bisher keine Gebote. Zehn dieser Maschinen hatte die Airline schon am Wochenende zurückgeben müssen.

Auch in Deutschland fallen Strecken weg, wie Air Berlin weiter mitteilt. Bereits am kommenden Freitag werden die Verbindungen zwischen Hamburg und München sowie zwischen Köln/Bonn und der bayerischen Landeshauptstadt gestrichen.

Des Weiteren hat der Aufsichtsrat von Air Berlin beschlossen, „dass hinsichtlich der sonstigen Teilbereiche der Air-Berlin-Gruppe die Verkaufsverhandlungen mit weiteren Bietern fortgesetzt werden sollen“. Dies gilt etwa für den Bereich Air Berlin Technik.