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Niki: Viele Fragen bleiben offen

Die Air-Berlin-Tochter Niki konnte nun doch verkauft werden – wie geht es weiter?

Die Air-Berlin-Tochter Niki konnte nun doch verkauft werden – wie geht es weiter? Foto: Niki

Die Air-Berlin-Tochter Niki konnte nun doch verkauft werden – wie geht es weiter?

Die Air-Berlin-Tochter Niki konnte nun doch verkauft werden – wie geht es weiter? Foto: Niki

Die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki wird von der International Airlines Group (IAG) übernommen – dennoch bleiben viele Details zur Zukunft des Ferienfliegers unklar. So gibt es bisher keinen Termin, wann der Flugbetrieb voraussichtlich wieder aufgenommen wird. Auch inwieweit die Ansprüche von Niki-Kunden beglichen werden, deren Tickets verfallen sind, ist bisher nicht geklärt. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die britisch-spanische Luftfahrtgruppe die österreichische Airline übernimmt. Konkret wird Niki von dem zur IAG gehörenden spanischen Billigflieger Vueling erworben. Die Air-Berlin-Tochter musste am 14. Dezember Insolvenz anmelden, nachdem sich der ursprüngliche Kaufinteressent Lufthansa wegen Bedenken der EU-Wettbewerbskommission zurückgezogen hatte. Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits begrüßte laut Medienberichten den Kauf, dem Brüssel noch zustimmen muss. Er geht aber davon aus, dass Niki nicht vor März wieder fliegt. In Geduld müssen sich auch mehrere hundertausend Flugreisende üben, deren Tickets mit der Niki-Insolvenz Mitte Dezember ungültig geworden waren. Vueling habe nicht das Unternehmen „Niki Luftfahrt GmbH“, sondern die Vermögenswerte sowie Start- und Landerechte erworben, sagte ein Sprecher des Niki-Insolvenzverwalters Lucas Flöther dem Sender MDR. Damit müssten Forderungen weiterhin an Niki gestellt werden. Weil sich Niki aber noch im vorläufigen Insolvenzverfahren befinde, fielen die Ansprüche unter Insolvenzforderungen, die diese beim Insolvenzverwalter anmelden müssten. Dies sei aber erst nach Eröffnung des Verfahrens, die noch für diesen Monat erwartet werde, möglich. Aus dem Insolvenzverfahren der Niki-Muttergesellschaft Air Berlin existiert aber ein Treuhandkonto, auf dem die Ansprüche der Tochtergesellschaft gesichert wurden. Dieses Geld soll dem Bericht zufolge nun verwendet werden, um voraussichtlich fast alle Kunden zu entschädigen. Demnach wird der Preis voraussichtlich voll erstattet, sofern die Tickets nach dem Insolvenzantrag von Air Berlin Mitte August erworben wurden. An der Übernahme wurde auch Kritik laut. So wirft der Mittelstandsverband ASR der geschäftsführenden Bundesregierung in Sachen Insolvenzabsicherungspflicht für Fluggesellschaften Tatenlosigkeit vor. „Erneut sind Tausende von Kunden gestrandet und erhalten keine belastbaren Informationen, wie es weitergeht“, kritisiert ASR-Chef Jochen Szech. Ebenso bemängelt er, dass es nach wie vor keine klare Rechtslage in solchen Fällen gibt: „Das Kommunikations-Chaos von Lufthansa rund um rabattierte Rückflug-Tickets abhängig vom Vertriebsweg zeigt den Bedarf einer rechtlichen Regelung für solche Fälle“, unterstreicht Szech.  
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