Verkehr

DRV: EU-Verordnung gefährdet DB-Agenturen

EU-Pläne gefährden den Verkauf von Bahn-Tickets im Reisebüro – meint der DRV

EU-Pläne gefährden den Verkauf von Bahn-Tickets im Reisebüro – meint der DRV. Foto: rie

Die von der Europäischen Union geplante Neufassung der Fahrgastrechteverordnung bringt nach Ansicht des DRV den Verkauf von Bahn-Tickets im Reisebüro in Gefahr. Zwar sei das Ziel, dass Reisende mehr Informationen und Hilfe bei Verspätungen und Zugausfällen bekommen, zu begrüßen, heißt es im neuen Politikbrief des Deutschen Reise Verbands. Doch auch Fahrkartenverkäufer, die nur eine Vermittlerfunktion haben, sollen dabei stärker in die Pflicht genommen werden. Dies betreffe rund 2.100 Reisebüros mit DB-Lizenz.

So sollen Reiseverkäufer den EU-Plänen zufolge Kunden auch nach Reiseantritt über Verspätungen und Anschlussverbindungen informieren, Hilfe im Fall von Verspätungen leisten und einen Beschwerde-Mechanismus einrichten.

„Das alles ist bisher Aufgabe des Bahnunternehmens – und so sollte es auch bleiben“, heißt es vom DRV. Es sei lebensfremd, Fahrkartenverkäufer in die Mithaftung zu nehmen, denn sie seien an der Vertragsbeziehung zwischen Reisenden und Bahnunternehmen nur mittelbar beteiligt. Wenn die typischerweise kleinen und mittelständischen Reisebüros die neuen Pflichten umsetzen müssten, „wäre dies das Aus für den Fahrkartenverkauf“, warnt der Verband.

Im Europäischen Parlament ist laut DRV der Fremdenverkehrsausschuss für das Thema zuständig, der demnächst einen Bericht vorlegen wird. Die Beratungen im Ministerrat werden sich voraussichtlich noch längere Zeit hinziehen, heißt es.
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