Verkehr

Flug-Chaos: Eurowings will mit DRV sprechen

Eurowings will auf den stationären Vertrieb zugehen – die protestierenden Reisebüros merken davon aber bislang noch nichts

Eurowings will auf den stationären Vertrieb zugehen – die protestierenden Reisebüros merken davon aber bislang noch nichts. Foto: Eurowings

Nach dem Reisebüro-Protest gegen Eurowings wegen der massiven Störungen im Flugbetrieb will die Lufthansa-Tochter auf den stationären Vertrieb zugehen. Die Airline werde sich „demnächst mit dem DRV zu konstruktiven Gesprächen“ treffen, teilt eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage mit.

Ziel werde es sein, „die aktuelle Situation im deutschen und europäischen Luftverkehr und ihre zum Teil gravierenden Auswirkungen auf Reisemittler, Reiseveranstalter und Airlines zu verdeutlichen“, ergänzt Eurowings in einem späteren Statement. „Dabei soll auch ein gemeinsames Verständnis für die zukünftige Zusammenarbeit festgelegt werden.“

Über konkretere Inhalte, um die es bei dem Zusammentreffen mit dem Reiseverband gehen könnte, schweigt sich die Fluggesellschaft aber aus. So ist unklar, ob Eurowings auf Forderungen der Reisebüros nach Entschädigung für ihren erhöhten Arbeitsaufwand durch Flugzeitenänderungen und Streichungen eingehen wird. Vom Unternehmen heißt es dazu bislang nur, dass Agenturen ihre Leistungen wie bei allen Airlines über eine individuelle Service-Pauschale abgelten könnten.

Vor knapp zwei Wochen hatten von dem Flug-Chaos bei Eurowings betroffene Reisebüros eine Protestaktion gestartet (siehe hier). Inzwischen seien über 150 Briefe an die Fluggesellschaft gesendet worden, berichtet die Mitinitiatorin und Reisebüro-Inhaberin Stefanie Deiters.

Zudem halte man an dem Vorhaben fest, für jede Änderung von Flugzeiten und/oder des Airports pauschal 50 Euro pro Buchung zu berechnen. Und ab einer Summe von 500 Euro „wird über rechtliche Schritte nachgedacht“, so Deiters. Die Aufwandsentschädigung hatten die Büros für den Fall angekündigt, dass Eurowings bis Ende Juni nicht antwortet und unter anderem Vorschläge zu einer möglichen Vergütung für die Mehrarbeit unterbreitet.

Eurowings hatte zunächst mit einem allgemeinen Entschuldigungsschreiben an Kunden und jene Reisebüros, die im Firmenportal und Newsletter registriert sind, reagiert. Darüber hinaus habe bislang keines der protestierenden Agenturen eine Antwort erhalten, moniert Deiters.

Hingegen betont die Unternehmenssprecherin: „Sofern uns persönliche Zuschriften erreichen, werden diese auch beantwortet.“ Darüber hinaus stehe man in persönlichem Kontakt mit den wichtigsten Corporate- und Leisure-Kunden und biete Webinare an, um die aktuelle Betriebssituation und Maßnahmen zur Stabilisierung zu erklären.