Verkehr

Airline-Pleiten: ASR kritisiert Bundesregierung

Mit Blick auf die Insolvenz von Small Planet Airlines und damit die nächste drohende Airline-Pleite wirft der Mittelstandsverband ASR der Politik Tatenlosigkeit vor. Obwohl in den letzten fünf Wochen mehrere Fluggesellschaften im In- und Ausland Insolvenz angemeldet hätten, beschäftige sich Bundesregierung „wieder einmal nur mit sich selbst", kritisiert ASR-Präsident Jochen Szech und fordert einmal mehr, eine Insolvenzabsicherung für Airlines einzuführen.

Der Charterflieger Small Planet Airlines in Deutschland hatte in dieser Woche vor allem wegen starker finanzieller Belastungen durch Entschädigungszahlungen an Passagiere einen Insolvenzantrag gestellt. Das nährt bei Szech den Verdacht, dass sich die Airline den Forderungen entziehen wolle.

„Ein auf Kante genähter Flugplan, der nur so ungefähr abgeflogen wird und nach den ertragsreichen Sommerferien schnell Insolvenz anmelden, um keine Entschädigungen für Ausfälle und Verspätungen zahlen zu müssen – und dann unter neuer Firmierung so weitermachen? Das darf man dem Management nicht durchgehen lassen“, findet der ASR-Chef deutliche Worte. Wenn die Regierung hier nicht handle, werde dieses fragwürdige Geschäftsmodell möglicherweise salonfähig.

Nach Angaben des Fluggastrechteportals EU Flight sind bei Small Planet Forderungen von über 20.000 Passagieren in Höhe von rund neun Millionen Euro aufgelaufen. Bei der angestrebten Insolvenz in Eigenregie werde das wohl zu einem Komplettausfall aller Verbraucherforderungen führen, moniert Szech.